„Ich bin als frischgebackene Mutter mit meinem Baby überfordert, wo finde ich Hilfe? Mein Vater hat eine schwere Hörbeeinträchtigung und ich bemerke, dass er sich immer mehr sozial isoliert – wohin kann ich mich wenden, dass er wieder Anschluss findet?“ Solche Anfragen kommen oft an die Sozialabteilung des Landes Kärnten. Daher vermittelt seit rund zweieinhalb Jahren das Team von „wohin“ Rat- und Hilfesuchende sowie psychosoziale Fachkräfte zum individuell passenden Angebot innerhalb der Kärntner Soziallandschaft. Jetzt zog Landesrätin Sara Schaar, Referentin für Kinder- und Jugendhilfe sowie Kinderschutz, gemeinsam mit den „wohin“-Lotsinnen Julia Aichernig und Stephanie Venier Bilanz: Das Angebot auf der Plattform hat sich seither verdreifacht. Während zu Beginn 1000 soziale Anbieter aus Kärntner vertreten waren, sind es heute 3300.

Neu ist außerdem ein „mobiles Büro“: Die Lotsinnen und Lotsen gehen etwa auf Wochenmärkte, in Einkaufszentren und zu Veranstaltungen. Dort bieten sie die Möglichkeit des persönlichen Clearings beziehungsweise der Angebotsvermittlung direkt vor Ort. „Das ,wohin‘-Team besteht aus psychosozial geschulten Fachkräften, die herausfiltern, welche Form der Unterstützung im konkreten Fall benötigt wird. ,wohin‘ ist aber auch Anlaufstelle für Fachkräfte wie Sozialarbeiterinnen und -arbeiter, Pädagoginnen und Pädagogen oder Ärztinnen und Ärzte, wenn Anliegen ihrer Klientinnen und Klienten über ihren eigenen Zuständigkeitsbereich hinausgehen“, sagt Schaar.

Die „wohin“-Projektverantwortlichen Julia Aichernig und Stephanie Venier mit Landesrätin Sara Schaar (von links)
Die „wohin“-Projektverantwortlichen Julia Aichernig und Stephanie Venier mit Landesrätin Sara Schaar (von links) © Büro LR Schaar

Kostenlos und anonym

Das Angebot ist kostenlos, anonym und vertraulich. 2023 wurde an insgesamt 7946 Hilfsangebote vermittelt, die Website weist im Schnitt pro Monat 4000 Zugriffe auf. Ende 2023 waren es sogar über 10.000 Besuche auf der Website. „Heute sind wir eine Anlaufstelle für alle Menschen in allen Lebenssituationen und Lebensphasen – vom Ungeborenen bis hin zur erfahrenen Generation“, so Venier. Laut Schaar gebe es mittlerweile auch Anfragen aus anderen Bundesländern, wo dieses Angebot derzeit nicht besteht: „

Das „wohin“-Team spürt auch Lücken in der Kärntner Angebotslandschaft auf. „Es gibt immer wieder Situationen, wo es keine oder wenig passende Angebote gibt. Diese sammeln wir und melden sie an die zuständigen Stellen im Land Kärnten weiter“, sagt Venier. „Somit leistet ,wohin‘ einen enormen Beitrag zur Verbesserung und Optimierung der Angebotspalette in Kärnten.