Der 14. Februar ist bekannt als Valentinstag. Doch warum nur einen Tag feiern, dachte man sich da in Opatija und so erstrahlt die kroatische Küstenstadt den ganzen Monat lang im Zeichen der Liebe. Wohin man auch geht oder blickt, leuchten einem Herzen in allen Rot-, Rosa- und Pinktönen entgegen. Es gibt Spezialmenüs für Verliebte in Cafés und Restaurants und romantische Konzertveranstaltungen. Man spürt es förmlich. Und sogar die Jüngeren summen verträumt „Love is in the Air“ vor sich hin.

Schaut man ein bisschen genauer hin, entdeckt man in und rund um Opatija zahlreiche Orte und Geschichten, welche die Liebe auf unterschiedlichste Arten zelebrieren. Ganz klassisch: Die Liebe zu einem anderen Menschen, in romantischem Sinne. Und hier hat die Stadt eine lange Historie, die zurückreicht in die Zeit, als man entschied, aus dem kleinen Ort am Meer einen Kurort zu machen – ganz nach französischen Vorbildern wie Nizza und Cannes. Es war zu Zeiten der Habsburger, als Ehen vor allem aus Geld-, Macht- und Prestigegründen geschlossen wurden, gerade in den „höheren Kreisen“. Nicht selten wurde eine Person geheiratet, eine andere geliebt.

Opatija ist Zeitzeugin vieler geheimer Liebschaften. Beliebter Treffpunkt war etwa der verwinkelte Park Angiolina, in denen sich zahlreiche kleine Nischen finden lassen, um versteckt und unerkannt beisammenzusitzen und sich Liebesbekundungen ins Ohr zu flüstern. Die gleichnamige Villa inmitten der immergrünen Anlage – heute beherbergt sie das Tourismusmuseum – verbindet man ebenso mit einer Liebesgeschichte, denn Iginio Scarpa ließ sie 1844 als Symbol der Liebe zu seiner Frau Angiolina erbauen.

Sie gilt auch als Grundstein des Tourismus in Kroatien. Trotzdem dauerte es weitere 40 Jahre, bis das erste und somit älteste Hotel errichtet wurde. Derzeit wird das Hotel Kvarner renoviert, doch bereits im Frühling soll es wieder Gäste beherbergen. Die weitläufige Terrasse ist im Moment verwaist, doch es braucht nicht viel Vorstellungskraft, um sich prunkvolle Bälle und romantische Hochzeiten auf dem weißen Steinboden mit Blick aufs Meer vor sich zu sehen.

Die Blume der Liebe ist in Opatija nicht (nur) die Rose, sondern die Kamelie, sie wurde zum Symbol der Stadt. Und wieder hatte der verliebte Iginio Scarpa seine Hände im Spiel, er brachte sie erstmals Ende des 19. Jahrhunderts aus Japan zu seiner Frau. Und die Blume entwickelte ebenfalls eine „Liebe“ zu der Küstenstadt, denn sie wurde hier heimisch. Am Ende ihres Lebens verliert die Kamelie nicht einzelne Blütenblätter, die Blume fällt als Ganzes zu Boden. So wurde sie zum duftenden Symbol der ewigen Liebe.

Auch die Liebe zum Genuss kommt in Opatija und den angrenzenden Dörfern Lovran und Mošćenička Draga natürlich nicht zu kurz. Im Februar wir sie in ihrer süßesten Form angeboten: etwa mit rosaroten „Red Velvet“ Cake Pops und Cocktails mit klingenden Namen wie „Love Potion No. 9“. Wer Glück hat, kann die Rigó-Jancsi-Torte probieren. Sie erzählt die Liebesgeschichte eines Roma-Musikers, der sich in die Frau eines belgischen Prinzen verliebte.

Und wer nach dem Liebestaumel im Februar noch nicht genug hat, muss sich nicht lange gedulden, denn Opatija liebt Feste jeglicher Art. Neben der Liebe wurde diesen Monat auch der Karneval gefeiert. Übers Jahr verteilt folgen noch Blumen- und Kamelias-Fest, Schokoladenfest, Kastanienfest und RetrOpatija, bei dem die Liebe zur Musik der verschiedenen Jahrzehnte gefeiert wird. Und vielleicht summt man auch dann wieder „Love is in the Air“.