Bis tief in die Nacht waren am Freitag zahlreiche Rettungskräfte im bayrischen Bad Reichenhall bei einer Bergung im Einsatz. Knapp sieben Stunden lang dauerte die Suche nach einem 37-jährigen Wanderer sowie dessen Bergung. Er war im Abstieg aufgrund des tiefen Altschnees und der einsetzenden Dunkelheit in Bergnot geraten. Da er befürchtete, so berichtet das Bayrische Rote Kreuz, ohne fremde Hilfe nicht mehr unfallfrei ins Tal zu kommen, informierte er seine Frau via WhatsApp-Sprachnachricht über seine Notlage. Zu der Zeit befand sich der 37-Jährige ohne Stirnlampe und kaum Handy-Akku in rund 1500 Höhenmetern. Zudem hatte er Schmerzen im rechten Knie.

Nachdem die Besatzung des Salzburger Notarzthubschraubers „Christophorus 6“ den Mann mit ihrem Scheinwerfer nicht finden konnte, flog die Salzburger Flugpolizei mit einer Wärmebild-Kamera los. Durch diese konnte der Wanderer schnell entdeckt werden.

© Bayerisches Rotes Kreuz

Hilfe aus Kärnten

Da alle bayerischen Polizeihubschrauber bei der Münchner Sicherheitskonferenz gebraucht wurden, bat man bei der ARA Flugrettung am Stützpunkt in Fresach um Unterstützung. Die Besatzung nahm den bereits versorgten und in einem Rettungssitz gesicherten 37-Jährigen mit der Winde auf und flog ihn ins Tal, wo ihn die Heli-Notärztin kurz untersuchte und dann an die Krankenwagen-Besatzung übergab, die ihn in die Kreisklinik Bad Reichenhall brachte.

Dies war nicht das erste Mal, dass die Kärntner Flugretter um Hilfe gebeten wurden. „Wir sind das einzige Rettungsmittel, das in der Nacht fliegt und eine fixe Rettungswinde angebracht hat. Diese Kombination gibt es in Deutschland so nicht“, erklärt Thomas Jank, Geschäftsführer der Flugrettung. Der Einsatz vor Ort sei für das erfahrene Team Routine, herausfordernd sei aber der „relativ weite Anflug mit Alpenüberquerung“. Wenn aber das Wetter über den Bergen gut ist, sei auch dies kein Problem, sagt Jank.

Ebenfalls am Einsatz beteiligt waren die Bergwacht Bad Reichenhall, Bergwacht Teisendorf-Anger, Bergwacht Freilassing und die LKLD Technikgruppe Bergwacht Chiemgau sowie die Heli-Besatzungen der ÖAMTC-Flugrettung und der Polizei Salzburg.