Dramatische Folgen hatte im Vorjahr eine Auseinandersetzung im Lavanttal: Ein Kärntner (26) ist seitdem auf dem rechten Auge blind. Der mutmaßliche Täter, ein 38-jähriger Steirer, muss sich am Donnerstag wegen absichtlich schwerer Körperverletzung vor Richter Christian Liebhauser-Karl verantworten. Dem Angeklagten drohen im Fall seiner Verurteilung zwischen zwei und zehn Jahren Haft.

„Völlig unbeeindruckt vom Geschehen“

Zugetragen hat sich der Vorfall in der Nacht auf den 15. Oktober 2023 in einem Lokal in Wolfsberg: Laut Anklage soll der Kärntner den Steirer kurz nach Mitternacht unabsichtlich angerempelt haben. Daraufhin habe der 38-Jährige dem Mann zuerst mit der Faust ins Gesicht geschlagen, ehe er dem Kärntner ein Weinglas mit voller Wucht ebenfalls gegen das Gesicht geschleudert hat. Danach wollte der Angeklagte, so das Landesgericht, den Tatort „völlig unbeeindruckt von dem Geschehen“ verlassen. Er wurde jedoch daran von anwesenden Gästen gehindert, bis die inzwischen alarmierte Polizei eingetroffen ist.

Sein Opfer lag schwer verletzt am Boden: Mehrere Splitter des Weinglases gerieten in das rechte Auge des Kärntners. Der 26-Jährige wurde ins Klinikum Klagenfurt eingeliefert und dort mehrere Stunden lang operiert, er erlitt jedoch einen hundertprozentigen Sehverlust am betroffenen Auge.

Dem Angeklagten droht aufgrund der Verwendung einer Waffe (das Weinglas) eine höhere Strafe. Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gilt für den Steirer die Unschuldsvermutung.