Spektakulärer Fall von Sachbeschädigung in der Gemeinde Köttmannsdorf in Kärnten: Unbekannte Täter haben in der Nacht auf Montag die Jörg-Haider-Gedenkstätte an der Rosentaler Straße (B 85) verwüstet. Tatwerkzeug dürfte ein Grenzpflock aus Holz gewesen sein. Die Täter haben diesen aus dem Boden gerissen und damit offenbar auf die Gedenkstätte und dort abgestellte Gegenstände (Kerzen, Laternen, Bilder, Bilderrahmen und eine Figur) eingeschlagen. Das Holzstück wurde wenige Meter entfernt von der Gedenkstätte gefunden. Die Schadenshöhe ist derzeit nicht bekannt. 

Am 11. Oktober 2008 war der damalige Landeshauptmann in der Ortschaft Lambichl tödlich verunglückt. Er war auf dem Weg ins Bärental. Um 1.16 Uhr in der Früh verlor Haider kurz nach einem Überholmanöver die Kontrolle über den VW Phaeton. Das Auto drehte sich um die eigene Achse, „rasierte“ Betonpfeiler und einen Gartenzaun, überschlug sich und kam auf den Rädern zum Stillstand. Nahe der Unfallstelle wurde eine kleine Gedenkstätte errichtet, die jetzt Ziel von Vandalen geworden ist. Um die Gedenkstätte und deren Pflege kümmern sich der Verein „Freunde Jörg Haiders“ und Funktionäre der FPÖ. 

FPÖ: „Wir sind schockiert“

„Wir sind schockiert über diese Schändung der Haider-Gedenkstätte durch mutmaßlich linksextreme Vandalen. Offensichtlich können gewisse linke Kräfte ihren Hass auf Jörg Haider auch über 15 Jahre nach seinem Tod nicht begraben. Wir verurteilen solche feigen und pietätlosen Vandalenakte auf das Schärfste“, so Erwin Angerer, Chef der Kärntner FPÖ, und FPÖ-Generalsekretär Josef Ofner. „Jörg Haider hat sich immer mit vollstem Einsatz für eine positive Entwicklung Kärntens und für die eigene Bevölkerung eingesetzt. Das sollten auch jene antidemokratischen Kräfte zur Kenntnis nehmen, die für diese Zerstörung der Gedenkstätte verantwortlich sind“, so die beiden FPÖ-Politiker.

Team Kärnten: „Zutiefst respektlose Tat“

Auch Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer verurteilt aufs Schärfste die Verwüstung der Gedenkstätte: „Solch eine Tat stimmt nachdenklich und ist zutiefst respektlos.“ Köfer hofft, dass die Täter rasch ausgeforscht und zur Verantwortung gezogen werden: „So eine Tat ist sehr oft als bewusste politische Aktion zu verstehen. Es passiert nicht zufällig, dass ausgerechnet diese Gedenkstätte Ziel von Vandalismus wird.“ Bei aller notwendigen, auch kritischen, Auseinandersetzung mit der Person Jörg Haider habe dieser ein Recht auf eine würdevolle Erinnerung ohne solche Angriffe, so Köfer.

„Das ist unvorstellbar und nicht nachvollziehbar, warum man eine Gedenkstätte – egal von wem – verwüstet. So etwas ist unethisch und strafbar“, kritisiert Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider die Tat. „Auch wenn nicht jeder politisch mit Jörg Haider übereinstimmte, so haben die meisten Menschen seinen Einsatz für dieses Land geschätzt. Auch Jörg Haider hat das Recht, in Frieden zu ruhen.“

SPÖ: „Wir distanzieren uns in aller Form“

Die SPÖ Kärnten verurteilt den Vandalenakt an der Unfallstelle Jörg Haiders auf das Allerschärfste. „Wir distanzieren uns in aller Form und lehnen jegliche Form von Gewalt, Vandalismus und radikalem Verhalten ab“, erklärt Landesgeschäftsführer Andreas Sucher. Kärnten sei ein Land der Offenheit, des Respekts, der Vielfalt und Toleranz: „Zerstörerische Aktionen, die das soziale Gefüge und den Frieden in unserer Gesellschaft bedrohen, haben in Kärnten keinen Platz.“

ÖVP: „Angriff auf die Erinnerung“

Eine eindeutige Reaktion gibt es auch von der Kärntner Volkspartei: „Die Zerstörung einer Gedenkstätte ist ein Angriff auf die Erinnerung, ein Angriff auf die Werte, die wir als Gesellschaft hochhalten. Wir müssen entschlossen solche feigen Taten verurteilen und sicherstellen, dass Respekt und Würde stets über Gewalt und Vandalismus siegen!“, sagt Julia Löschnig, Landesgeschäftsführerin der ÖVP Kärnten.

Noch keine Hinweise auf Täter und Motiv

Die Polizei hat allerdings noch keinen Hinweis auf den oder die Täter und auch nicht auf ein von der FPÖ vermutetes (partei)politisches Motiv, so Waltraud Dullnigg, Sprecherin der Landespolizeidirektion Kärnten. Derzeit werde wegen Sachbeschädigung ermittelt.