Bisher gibt es in Kärnten erst ein Primärversorungszentrum (PVZ), und zwar das Medineum in Klagenfurt. Das soll sich bis 2025 ändern. In Wolfsberg, Völkermarkt, Spittal/Drau und Villach sind weitere PVZ geplant. Die ersten konkreten Schritte für einen Standort in der Draustadt werden bereits kommende Woche gesetzt.

Möglich macht das eine Gesetzesänderung auf Bundesebene, die mit Ende des Vorjahres wirksam wurde. Das Land will Gebrauch von einem „verkürzten“ Verfahrensweg machen. „Den Ländern waren bis jetzt die Hände gebunden, wir hatten keine Möglichkeit, in das Verfahren zur Errichtung von Primärversorgungseinheiten einzugreifen“, sagt Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ). Nun sei es auch dem Land möglich, die Errichtung eines Ärztezentrums aktiv voranzutreiben. Bisher gab es vonseiten des Landes Kärnten bereits eine Anschubfinanzierung von bis zu 1,2 Millionen Euro. „Wir sind uns einig geworden, dass wir alle uns nunmehr zur Verfügung stehenden Mittel nutzen werden, um unsere vier geplanten Primärversorgungszentren zu realisieren. Wir können und wollen nicht mehr länger warten, bis sich die Ärztekammer und die ÖGK einig werden“, so Prettner nach einer Sitzung mit Vertretern der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK).

„Einzige in Österreich“

Wie die Gesundheitsreferentin am Freitag in einer Aussendung mitteilte, hofft sie, dass die Ärztekammer wieder mit an Bord geholt werden kann. Bis dato sei es so, dass die Kärntner Ärztekammer, als einzige in Österreich, den PVE-Gesamtvertrag mit der ÖGK noch nicht unterzeichnet habe. Auch für den aktuell amtierenden Obmann der ÖGK, Matthias Krenn, sei es bedauerlich, dass es nach wie vor keine Vertragsunterzeichnung gibt: „Deshalb gehen nun das Land Kärnten und die Österreichische Gesundheitskasse den gemeinsamen Weg ohne Ärztekammer.“