Ein ganz spezielles „Konzert“ war am Freitag im Hitradio Ö3 zu hören. Aufgenommen wurde es dieser Tage am Weißensee in Kärnten. Auf der Videoaufnahme sind seltsame Geräusche zu hören. Wettermann Sigi Fink ließ im Radio-Studio raten, wer oder was diese Töne derzeit verursacht. Klingt wie ein Wal, lautete einer, der freilich nicht ganz ernst gemeinten Erklärungsversuche. Natürlich schwimmt kein Wal im Weißensee! Viel mehr ist es das Eis, das diese Töne verursacht. „Wenn die Sonne auf das Eis trifft, dann knackt‘s und kracht‘s“, erklärte Fink.

Ubimet-Meterologe Nikolas Zimmermann liefert auf Nachfrage der Kleinen Zeitung die Erklärung im Detail: Spannungen im Eis sind für die Geräusche verantwortlich. Diese können sowohl in der Nacht als auch am Tag durch Temperaturunterschiede innerhalb der Eisschicht entstehen. In der Nacht kommt die Eisoberfläche mit der kalten Luft in Berührung, das Wasser, auf dem das Eis schwimmt, ist wärmer. Am Tag, wenn die Sonne auf die Eisoberfläche scheint, ist es dann genau umgekehrt. Zimmermann: „Das Eis zieht sich minimal zusammen. Durch die Spannungen entstehen kleine Risse.“ Und genau das verursacht die Geräusche. Diese können, je nach Entfernung, übrigens ganz unterschiedlich wahrgenommen werden. Während aus der Nähe eher ein lautes Knacken zu hören ist, kann sich das „Eiskonzert“ von weiter weg wie das „Spuken von Geistern“ anhören, so Zimmermann.

Mini-Arktis

Vor zwei Jahren staunte man am Weißensee über Eisberge, die sich plötzlich im Wasser auftürmten. Diese waren rund einen Meter hoch.