Bei einem Zugunglück in Slowenien am 21. Dezember wurden zwei Menschen getötet. Ein Personenzug erfasste in der Nähe von Postojna mehrere Arbeiter der Slowenischen Eisenbahn. Zwei Männer starben, zwei weitere erlitten schwere Verletzungen, fünf Arbeiter blieben unverletzt. Nun wurden die Ergebnisse einer internen Untersuchung des Bahnbetreibers Slovenske železnice (SŽ) präsentiert. Das tragische Unglück sei ausschließlich auf menschliches Versagen zurückzuführen, teilte SŽ-Infrastruktur-Direktor Matjaž Kranjc am Montag bei einer Pressekonferenz mit.

Hauptursache für den Unfall war, dass der Streckenverantwortliche die Fahrt des Zuges nicht ankündigte und den Streckenwächter der Arbeitsgruppe nicht über die Abfahrt des Zuges vom Bahnhof in Postojna informiert hatte, erklärte Kranjc: „Der Personenzug hatte vier Minuten Verspätung und hätte bereits zuvor an der Stelle der Arbeiten sein müssen. Die Gruppe sprach sogar über die Ankunft des Personenzuges, verließ sich aber darauf, dass man sie rechtzeitig benachrichtigen würde. Der Fehler des Streckenwächters der Arbeitsgruppe war wiederum, dass er sich nicht an den mitgeführten Fahrplan hielt und die Arbeiten nicht zum geplanten Zeitpunkt vorsorglich einstellen ließ.“

Hätte anrufen müssen

Der Wächter sei zwar derjenige gewesen, der den Zug herannahen sah, die Arbeiter warnte und so wahrscheinlich weitere Todesopfer verhinderte, „Tatsache ist jedoch, dass er vorher in der Zentrale anrufen hätte müssen, warum der Personenzug den Bahnhof noch nicht verlassen hatte“, sagt Kranjc. Die Untersuchung ergab auch, dass der Lokführer dreimal das Warnsignal ertönen ließ, doch aufgrund des kurvigen Streckenverlaufes und der lauten Arbeiten an den Gleisen dürften die Arbeiter diese nicht gehört haben.

Die Arbeitsbedingungen seien nicht optimal organisiert gewesen, um die Sicherheit der Arbeiter zu gewährleisten, SŽ werde deshalb Maßnahmen zur Risikominderung setzen, versprach der Infrastruktur-Direktor der slowenischen Bahn. Alle bisherigen Sicherheitsempfehlungen werden nun zu Verpflichtungen. Dazu zählen eine Geschwindigkeitsminimierung bei Gleisarbeiten auf der Strecke und bei unübersichtlichem Streckenverlauf ein zweiter vorgelagerter Streckenwärter.

Polizei ermittelt noch

Der Generaldirektor der Slovenske železnice Dušan Mes teilte bei der Pressekonferenz auch mit, dass zusätzlich zu den internen Untersuchungen auch ein unabhängiger staatlicher Ermittler beauftragt sei, den Vorfall zu untersuchen. Seiner Einschätzung nach wird das Ergebnis bis Ende März vorliegen. Auch die Kriminalpolizei führt noch Untersuchung durch. „Unsere interne Untersuchung wurde so schnell wie möglich geführt, um eine mögliche Wiederholung von Fehlern zu verhindern oder mögliche Mängel in den Protokollen zu beseitigen“, sagte Mes.