Einem 27-jährigen Slowenen wird vorgeworfen, pornografische Inhalte mit Minderjährigen zur Schau gestellt, produziert, besessen und über die soziale Plattform TikTok weitergegeben zu haben. Der Mann saß deshalb und wegen weiteren Vorwürfen seit November in Untersuchungshaft. Dienstagnachmittag gelang ihm die Flucht aus der Strafanstalt in Koper in Slowenien. Eine Großfahndung wurde gestartet. Wie die slowenische Polizei berichtet, wurde der Mann am Mittwochnachmittag gefasst. Er wird wieder zurück ins Gefängnis überstellt. Details zu seiner Festnahme wurden keine bekannt gegeben.

„Die Flucht erfolgte während der Begleitung des Häftlings aus dem Verwaltungsteil der Abteilung, wo er auf Anordnung des Gerichts über eine Videokonferenzverbindung verhört wurde, zurück in den geschlossenen Teil der Abteilung“, teilte die Verwaltung des Gefängnisses mit. Der 27-Jährige soll zunächst zu Fuß weggelaufen sein und habe dann mit einem Pkw seine Flucht fortgesetzt. Die sofort eingeleitete Verfolgung durch Justizwachebeamte blieb erfolglos. Laut Berichten des TV Senders N1 floh der Verdächtige mit Handschellen gefesselt.

Minderjährige Mädchen

Dem 27-Jährigen werden nach Angaben der Staatsanwaltschaft sechs Straftaten und elf Versuche im Zusammenhang mit der Zurschaustellung, Produktion, dem Besitz und der Weitergabe von Pornografie zur Last gelegt. Er wird außerdem verdächtigt, elf minderjährige Mädchen unter 15 Jahren für sexuelle Zwecke angeworben zu haben.

Der Verdächtige hatte in den letzten Jahren mehrere unterschiedliche Profile auf der sozialen Videoplattform TikTok und soll laut Beiträgen anderer Nutzer in seinen Posts Minderjährige im Alter von 12 oder 13 Jahren sexuell belästigt haben. Es liegen auch Anzeigen vor, wonach der 27-Jährige Drohungen gegenüber Journalisten von „Delo“ und „Slovenske novice“ ausgesprochen haben soll, weil diese über seine Beiträge auf TikTok berichteten haben.

Dem Mann drohen bei Verurteilung in Slowenien Haftstrafen von einem halben bis zu acht Jahren. Für den 27-Jährigen gilt die Unschuldsvermutung.