Frank Janssen, Präsident der „Car of the year“-Jury und Redakteur des deutschen Magazins „stern“, hat den Gewinner des „Car of the Year“-Bewerbs 2020 verkündet: Es ist der Peugeot 208.

Aber auch unserer Leser haben gewählt. Hier hat ebenso der Peugeot 208 die Nase vorne mit 25 Prozent der Stimmen. Es folgen: Tesla Model 3 mit 21%, Porsche Taycan (14 %), BMW 1 (11 %), Ford Puma (10 %) und Toyota Corolla (10 %).

Bei der Journalisten-Wahl "Car of the Year" haben 60 Motorjournalisten aus Europa ihr Urteil abgegeben, nach einem Auswahlverfahren, das monatelang gedauert hat und mehrere Testserien umfasst.

Ein "Stiftung Warentest" der Automobilindustrie

Was dort aufgearbeitet wird, sind detaillierte Analysen, die dem Kunden entscheidende Informationen näherbringen sollen. Eine Art Stiftung Warentest in der Automobilindustrie.

Deshalb ist der Titel „Car of the Year“ im Laufe der Jahrzehnte zum prestigeträchtigsten Automobilpreis gewachsen. Nur ein Sieger wird gekürt. Die sieben Finalisten wurden aus Dutzenden von Vorschlägen ausgewählt, es waren: BMW 1er-Serie, Ford Puma, Peugeot 208, Porsche Taycan, Renault Clio, Tesla Model 3, Toyota Corolla.

Wie die wichtigsten gemeinsamen Testtage der „Car of the Year“-Wahl ablaufen? Beim Tannis-Test im letzten Herbst in Dänemark standen vor allem Sicherheitsprüfungen auf dem Programm, die für jeden Autofahrer lebenswichtig sind. Etwa Ausweichmanöver samt Spurwechsel, vulgo Elchtest. Jedes der Fahrzeuge wird mit ansteigenden/unterschiedlichen Tempi durch den mit Pylonen vorgegebenen Spurwechsel gejagt. Hier werden Unterschiede deutlich, die man nur unter solchen Bedingungen erfasst.

Weiters werden Testreihen für automatische Notbremssysteme, die angesichts eines verformbaren/beweglichen Hindernisses mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten fahren. Die Fragestellungen: Wie arbeiten dabei die Gurtstraffer, wie funktioniert das Frühwarnsystem, bis zu welcher Geschwindigkeit schafft es der Notbremsassistent, vor dem Hindernis stehen zu bleiben?

Zusätzlich ein Wintertest

Tannis ist der erste Härtetest, die Kollegen aus den nordischen Ländern setzen einen Wintertest drauf: Wie Stabilitätsprogramme auf Schnee und glattem Untergrund reagieren, Bremsproben, eisige Fahrtests, und sie prüfen, wie gut die Heizsysteme funktionieren.

Die Letztentscheidung, wer von den sieben Finalisten tatsächlich das Rennen macht, fiel in Mortefontaine, in der Nähe von Paris. Das dortige Testgelände erstreckt sich auf 77.000 Quadratmetern. Die „Car of the Year“-Journalisten bewegten die sieben Finalisten auf einer speziellen Strecke, immer und immer wieder.

Jedes Detail zählte: Konnektivität genauso wie die Qualität der Bremsen oder die Geräuschdämmung und das Fahrwerk – ein Teil der Strecke hat Kopfsteinpflaster. Die Autokonzerne bringen nicht nur ihre Modelle in verschiedenen Varianten hierher, es sind auch Vorstände, Techniker etc. vor Ort. Dort wurden technische Auffälligkeiten, Mankos, Probleme diskutiert, zwei Tage lang.

Für Österreich in der Jury: Susanne Hofbauer („Autorevue“), Horst Bauer („Kurier“) und Didi Hubmann (Kleine Zeitung).

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