"Wir stehen vor schwierigen Monaten, die Infektionszahlen steigen sprunghaft an", erklärt Tourismusministerin Elisabeth Köstinger. Sie zeigt sich nach der Landestourismusreferenten-Konferenz in Salzburg Freitagmittag dennoch überzeugt: "Es wird heuer mit Sicherheit eine Wintersaison geben." Das sei eine "klare Botschaft an die Branche".

Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ebenfalls ÖVP) betonte, dass es eine Reisewarnung aus Deutschland "geben kann". Allerdings wäre der überwiegende Teil der Gäste nicht tangiert: "87 Prozent unserer Gäste sind geimpft und wären davon nicht betroffen." Bevölkerung und Gäste hätten mit der Pandemie zu leben gelernt. "Wir sind überzeugt davon, dass eine gute Wintersaison stattfinden wird." Die Buchungslage sei bereits sehr gut. Eine Reisewarnung bedeute nicht, dass geimpfte Personen nicht reisen dürften, betonte Hauslauer.

"Natürlich wird es Einschränkungen geben"

Auch Tirols Landeshauptmann Günther Platter zeigte sich demonstrativ überzeugt davon, dass eine Wintersaison 2021/2022 stattfinden werde. "Natürlich wird es Einschränkungen geben." Über diese verhandelten Bundesregierung und Landeshauptleute Freitagabend in Wien - und diese gelten natürlich nicht nur für den Tourismus.

"Wir haben heuer eine andere Ausgangslage als im letzten Jahr", sagte Köstinger. Man müsse nun mit internationalen Medien Kontakt halten, damit diese über die Möglichkeit eines Winterurlaubs in Österreich informiert werden, erklärte Platter. Er plädierte für bundeseinheitliche Verschärfungen: "Das ist dringend notwendig, ebenso wie eine einfache Regelung." Angesichts der "gewaltigen Dramatik" müsse man sich überlegen, eine Stufe im Stufenplan der Bundesregierung zu überspringen. Und man müsse "im Zusammenhang mit dem dritten Stich Vollgas geben".

"Keine Reisewarnung aus Österreich"

Köstinger hält nichts davon, "Nachbarstaaten als Hochrisikoland zu definieren". Es gebe auch keinen Plan, dass Österreich Deutschland - dessen Inzidenz von 170 deutlich unter jener Österreichs liegt - "als Hochrisikoland einstuft", so Köstinger in der Pressekonferenz. Sie appelliert, "dass Geimpfte und Genesene ohne Einschränkungen einen Urlaub verbringen können." Für ungeimpfte Kinder unter 12 Jahren wolle Österreich seine "Testkapazitäten" anbieten, damit diese nach der Rückkehr in ihr Heimatland nicht in Quarantäne müssen. Österreich wolle jedenfalls in den nächsten Monaten keine Reisewarnungen verhängen, sagt Köstinger.

Haslauer geht "mit hoher Sicherheit" davon aus, dass es in Österreich keinen weiteren Lockdown geben werde. "Matchwinner ist die dritte Auffrischungsimpfung nach sechs Monaten." Das Bewusstsein drehe sich auch bei Erstimpfungen, meint Haslauer, diese würden wieder Fahrt aufnehmen. "Wir haben es selbst in der Hand, einen Lockdown zu verhindern."

Ein großes Thema sei der Impfstoff Sputnik, viele Mitarbeiter im Tourismus stammten aus osteuropäischen Ländern, diese seien mit dem russischen Vakzin geimpft. Es sei mit dem Gesundheitsministerium vereinbart, Mitarbeiter könnten durch einen Nachweis der Antikörper und eine Auffrischungsimpfung mit einem von der EMA zertifizierten Impfstoff ihre Arbeit in der österreichischen Gastronomie und Hotellerie aufnehmen.