Die Einlagen von "Hopsi"-Sparbüchern der Commerzialbank Mattersburg sind gesichert. Das stellen Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) und Stefan Tacke, Geschäftsführer der Einlagensicherung Austria (ESA) fest.

Anlass waren Medienberichte, wonach minderjährige Sparerinnen und Sparer, die bei der Commerzialbank Mattersburg ein „Hopsi-Sparbuch“ hatten, nicht von der Einlagensicherung umfasst seien. "Das ist nicht richtig", stellt Tacke im Gespräch mit der Kleinen Zeitung fest. "Das sind für uns ganz normale Sparbücher, die wie alle anderen bis zu einer Grenze von 100.000 Euro pro Person gesichert sind."

4,1 Millionen Euro ausbezahlt

Finanzminister Blümel erklärte, dass aktuell bereits 214 Minderjährige mit einer Gesamtsumme von 4,1 Millionen Euro entschädigt wurden. "Es ist wichtig, dass die jungen Sparer auch weiterhin auf unsere Banken und die rechtlichen Sicherheitsmechanismen vertrauen können“, so Blümel.

Die Sachlage gestaltet sich etwas komplexer, wie der Chef der Einlagensicherung, Stefan Tacke, gegenüber der APA erklärt. Generell gelten Minderjährige als natürliche Personen und sind demnach genau wie Erwachsene mit bis zu 100.000 Euro durch die Einlagensicherung geschützt.

Mündelsicher

Entscheidend für die Auszahlung durch die Einlagensicherung ist aber, wie das Geld für die Kinder von den Eltern auf der Bank veranlagt wurde. Keine Probleme bei der Auszahlung gibt es bei mündelsicheren Sparbüchern. Solche habe die Commerzialbank aber nicht angeboten, so Tacke.

Eine Alternative dazu sei ein Überbringersparbuch - also eines mit Losungswort. Bei einem solchen kann ein Erziehungsberechtigter mit dem Sparbuch und dem Losungswort kommen und erklären, dass das Geld seinem Kind gehöre. Dann werde das Geld (bis zu 100.000 Euro) auf ein anderes Konto des Kindes ausgezahlt.

Anders gestaltet sich die Situation jedoch bei einem legitimierten Sparkonto - also einem, das klar einer Person zuordenbar ist -, das auf den Namen der Eltern lautet. Ein legitimiertes Sparkonto könne nicht einfach von den Eltern auf das Kind umgeschrieben werden, daher könne hier auch kein Geld ausgezahlt werden, wenn die Eltern ihre 100.000 Euro Einlagensicherung jeweils schon ausgeschöpft hätten, so Tacke.

35.000 Überbringersparbücher

Bei der Commerzialbank gebe es generell sehr viele Überbringer-Sparbücher, nämlich rund 35.000. Hinzu kämen noch einmal 5.000 anonyme Sparbücher, zusätzlich gebe es noch 800 legitimierte Sparbücher.

Der Finanzminister habe die Vertreter der Kreditinstitute und der Einlagensicherung heute auch um größtmögliche Kulanz gebeten, wenn es im Einzelfall um komplexere Abwägungen geht. „Jeder Minderjährige kommt zu seinem Recht, dafür steht die Einlagensicherung Austria. Jeder Fall, gerade bei Minderjährigen wird sorgfältig geprüft. Bei Fragen stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Einlagensicherung sowohl vor Ort in der Filiale Zemendorf sowie über die bewährten Kanäle zur Verfügung“, ergänzt der Aufsichtsratsvorsitzende der ESA, Franz Rudorfer.