Charles Vögele, mister*lady und jetzt Jones. Es ist das Jahr der Pleiten im Modeeinzelhandel. Über die auf Damenmode spezialisierte Kette mit Sitz in Wien wurde zu Wochenbeginn ein Insolvenzverfahren eröffnet, aber mit dem Ziel der Sanierung und Weiterführung.

Jones ist in Österreich sowie in Slowenien, Tschechien, in der Schweiz, in Liechtenstein und Ungarn präsent, betreibt 38 eigene Filialen, ist Franchisegeber für 16 weitere Shops und außerdem im Fachhandel an mehr als 100 Standorten zu finden. Die Septembergehälter für rund 180 Mitarbeiterinnen wurden nicht mehr bezahlt. In Summe betragen die Verbindlichkeiten 7,5 Millionen Euro, davon 2,1 Millionen bei Lieferanten und 3,9 Millionen bei Banken.

Jobs fallen weg

„Wir kämpfen als Familienunternehmen in einem schwieriger werdenden Markt gegen die Online-Konkurrenz und internationale Großkonzerne“, erklärt Firmenchef Gabor Rose, warum man den Gang zum Insolvenzgericht antreten musste. Erste Einschnitte gab es bereits 2018, eine Filiale in Österreich wurde geschlossen, in der Kollektion wurde von Eigenfertigung auf Einkauf umgestellt. Auch Jones betreibt einen eigenen Onlineshop.

Bei Jones zeigt man sich zuversichtlich und hofft, mit relativ geringen Einschnitten weitermachen zu können. Der Sanierungsplan sieht vor, dass nun weitere bis zu vier Eigenfilialen aufgegeben werden, das würde zwischen 15 und 20 Beschäftigte treffen. Entscheidend werde dabei die Höhe der Miete am jeweiligen Standort sein. In Aussicht seien auch Gespräche mit Investoren.

Bleiben Gutscheine gültig?

Wie sich die Insolvenz nun auf die Franchisenehmer auswirken wird, ist noch offen, Fakt ist aber, dass diese Geschäfte vom Verfahren nicht betroffen sind. Gutscheine und Gutschriften der Franchisepartner bleiben gültig, jene von Jones bzw. der Rose GmbH sind wertlos.

Die Webseite des Unternehmens führt in der Steiermark zehn Standorte, nur vier davon gehören dem Unternehmen. In Kärnten ist Jones fünf Mal vertreten, zwei betreibt das Unternehmen selbst, auch in Osttirol hat Jones in Lienz eine Filiale. „Es wird sich zeigen, ob das Unternehmen tatsächlich fortgeführt werden kann und inwiefern die Sanierungsquote von 20 Prozent angemessen ist“, so die Einschätzung der Gläubigerschützer vom KSV.

Die Standorte

Man erkennt Franchisenehmer an der Bezeichnung "Jones Point" oder auch "Jones Shop-in-Store". Eigene Filialen hingegen nennt Jones "Shop" oder "Store". An den folgenden Stanorten ist die Marke in der Steiermark bzw. Kärnten und Osttirol vertreten.