Seit fast zwei Jahren bekommt die 35-jährige Jenny täglichen Besuch von zwei Nebelkrähen. Durch Zufall hat die Grazerin einmal beobachtet, wie eine Krähe auf ihrem Dach einen Frosch verspeiste. Sie begann, sich mit den Tieren auseinanderzusetzen und informierte sich über deren Verhalten und was eine artgerechte Ernährung sei. Seitdem kommen sie jeden Tag zu ihr zurück – und warten auf ihr tägliches Futter.

Ein Leben lang treu

„Am meisten fasziniert mich an Krähen, dass sie so lernfähig sind bzw. sehr schnell lernen und sich alles merken. Dass sie sehr treu sind und ein Leben lang mit demselben Partner zusammenbleiben“, erzählt Jenny. Dass sie treu sind, zeigt sich auch daran, dass die beiden regelmäßig in Jennys Garten am Baum brüten. Bereits in der Früh wird die Grazerin von ihnen geweckt und sie warten auf die morgendliche Portion Nüsse.

„Ich rede viel mit ihnen und manchmal sitzen sie einfach nur neben mir und hören mir zu“, beschreibt Jenny die Beziehung zwischen ihr und den Krähen. „Sie erkennen mich schon von Weitem und fliegen auf mich zu und verfolgen mich im ganzen Garten.“

Aber Jenny ist mit ihren eher ungewöhnlichen Haustieren nicht alleine. Es gibt Gleichgesinnte, mit denen sie sich vernetzt hat.

Otto, die einbeinige Krähe

Auf Instagram ist sie nämlich auf eine ganz besondere Krähe gestoßen. Otto wurde als kleine Krähe am Straßenrand gefunden, mit einer Plastikschnur, die im Bein eingewachsen war. Betroffen war das Gewebe bis zum Knochen. Ein Tierarzt musste die Schnur samt totem Gewebe entfernen, weshalb Otto nur mehr ein Bein hat. Otto selbst lebt in Deutschland jetzt bei einer Pflegefamilie, mit der Jenny im Kontakt ist. Von der bekommt sie auch die Videos von Otto, dessen Geschichte sie so auf YouTube erzählen kann.

Die Besuche ihrer beiden Hauskrähen hält sie ebenfalls regelmäßig auf ihrem Kanal fest. „Ich möchte den Leuten zeigen, dass Raben und Krähen sehr kluge und tolle Vögel sind“, erklärt Jenny. „Ich kann mir ein Leben ohne Krähen nicht mehr vorstellen!“

Anmerkung: Jenny will nicht mit vollem Namen genannt werden.