Eine Woche nach dem Fund eines Sprengsatzes vor einem Gotteshaus von Jehovas Zeugen in Kalsdorf sucht die steirische Polizei weiterhin nach dem Bombenbauer. Mittlerweile bestätigen die Ermittler, was sich bereits abgezeichnet hatte: Der Rohrbombenanschlag auf zwei Mitglieder der Glaubensgemeinschaft in Leibnitz im August und die am Freitag aufgefundene Sprengfalle tragen die Handschrift desselben Täters. Das ergab die kriminaltechnische Auswertung des sichergestellten Objektes.

Das Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung (LSE), das mit anderen Dienststellen der Polizei federführend den Fall bearbeitet, gehe auch bereits ersten Hinweisen nach, heißt es. Eine konkrete Spur habe man jedoch noch nicht. Um die Ermittlungen nicht zu gefährden, will man weiterhin noch keine Details über die Bauweise der sichergestellten Sprengsätze verraten. „Neben Befragungen und Vernehmungen sind nach wie vor Auswertungen und Analysen von sichergestellten Spuren im Gange. Bis wann mit weiteren Ergebnissen gerechnet werden kann, steht derzeit nicht fest“, so die Polizei.

Vor dem Königreichssaal in Kalsdorf wurde am Karfreitag der Sprengsatz deponiert
Vor dem Königreichssaal in Kalsdorf wurde am Karfreitag der Sprengsatz deponiert © APA / Erwin Scheriau

Bisher gab es noch keine Verletzten: Die potenziell tödlichen Rohrbomben von Leibnitz richteten nur Sachschäden an den beiden Fahrzeugen an, unter denen sie angebracht waren. In Kalsdorf wurde das im Eingangsbereich abgestellte explosive Paket rechtzeitig von Mitgliedern der Glaubensgemeinschaft entdeckt und von Sprengstoffexperten gesichert. An Jehovas Zeugen richtet die Polizei weiterhin den Appell der erhöhten Wachsamkeit. Man könne nicht ausschließen, dass es zu weiteren Anschlagsversuchen kommt. Und man bittet nach wie vor, verdächtige Wahrnehmungen der Polizei unter dem Notruf 133 oder 059 133 60 - 3333 zu melden.