Rund 80 Journalisten waren am Fuschlsee und warteten gespannt, was der Meister aller Klassen den zu sagen habe. Es war, so viel sei vorweggenommen, nicht viel – und doch genug. Denn die wichtigste Frage, die nach dem Ende oder der Fortsetzung seiner Karriere,beantwortete er schnell: „Es ist sehr viel Schönes und Positives passiert – und ich kann gar nicht viel sagen. Nur so viel: Es wird 2018/19 eine Saison sein, die fortbestehend mit mir sein wird.“ Und dann kam das Aber: „Aber in welcher Form auch immer, das kann ich nicht sagen. Ich bin motiviert, Rennen zu fahren, es geht mir gut.“

Und dann kam doch mehr ans Tageslicht. Etwa, dass Marcel Hirscher nicht den Schwenk auf die schnellen Disziplinen machen wird. „Nein, ich bin nicht mehr bereit, dieses Projekt zu gehen. Fünf Jahre investiere ich nicht mehr – um dann vielleicht festzustellen, dass man zu spät angefangen hat.“ Was dabei auch eine Rolle spielen: Das Privatleben, über das er aber nicht sprechen will. „Ich bitte, das zu respektieren. Ich würde es euch gerne erzählen, aber ich mag nicht, dass es jeder weiß.“ Soll heißen: „Ich werde künftig auch andere Rollen haben als Skirennfahrer zu sein. Und ich will die Rolle als Familienvater gut erfüllen!“ Klar ist auch: Der Anspruch, zu den Besten zu gehören, der bleibt. Auch wenn er eben nicht mehr so intensiv an den Rennen teilnehmen sollte. Und das Team, das steht auch schon: „Es ist sehr gut, wie wir arbeiten, es ist unbezahlbar. Aber perfekt ist es nicht. Es gibt also noch Schrauben, die wir fester ziehen können.“

Ob er schon in Sölden dabei ist, wird sich weisen. „Das hängt auch von den Schneebedingungen im Sommer ab – und glaubt mir, ich will keinen pflanzen“, sagt der 29-Jährige. Und ergänzte: „Ein Jahr geben wir sicher noch Gas, ich freue mich, dass es heuer auch neue Stationen gibt, wie Andorra. Damit nicht immer alles gleich abläuft.“ Bleibt die Frage nach der Hochzeit. Und da wird Hirscher wieder schweigsam. „Es war ein wunderbarer Tag – lange geplant, denn Laura hatte schon zwei Jahre einen Verlobungsring am Finger. Aber das hat offenbar keiner gemerkt.“