Keine Frage - schon jetzt kann Dominic Thiem auf sein erfolgreichstes Jahr auf der ATP-Tour zurückblickenden. Mit den Erfolgen in Indian Wells (erster Masters-Titel), Barcelona, Kitzbühel und Peking hält der Lichtenwörther 2019 bei vier Turniersiegen. Damit ist der insgesamt 15-fache Titelträger mit Novak Djokovic, Rafael Nadal und Daniil Medwedew (alle ebenfalls vier Titel) der erfolgreichste Spieler in diesem Jahr. Mit einem Triumph in Wien könnte der Weltranglistenfünfte die alleinige Führung in dieser Statistik übernehmen.

Und die Vorzeichen stehen nicht schlecht. Gegen Schwartzman hält Thiem im "Head to head" eine 4:2-Führung, das letzte Duell konnte der Weltranglistenfünfte heuer in Barcelona glatt in zwei Sätzen für sich entscheiden. Eine knappe Niederlage (6:7 im dritten Satz) setzte es für den Niederösterreicher allerdings im heurigen Buenos-Aires-Halbfinale. Thiem: "Diego ist ein sehr guter Freund von mir. Wir haben uns in seiner Heimat in Buenos Aires schon ein paar tolle Matches geliefert. Jetzt spielen wir das erste Mal hier in Wien gegeneinander – das ist eine schöne Geschichte und ich hoffe, ich kann den Spieß diesmal umdrehen."

Keine Gedanken über den "Austrian Slam"

In Wien würde sich Thiem als erst dritter Österreicher in die lange Siegerliste des Turniers eintragen. Bis dato haben nur Horst Skoff (1988) und Jürgen Melzer (2009 und 2010) den Triumph am Vogelweidplatz geschafft. Kann der 26-Jährige den Titel holen, wäre er übrigens der erste Österreicher, der den "Austrian Slam", also sowohl den Sieg in Kitzbühel als auch in Wien, verbuchen würde. Aber: "Ich habe mir darüber noch keinen Gedanken gemacht. Der Kitzbühel-Titel war etwas ganz Besonderes und Eigenes. Und sollte ich in Wien gewinnen, ist das ebenso."

Nicht müde zu betonen wird Thiem übrigens, wie hilfreich das Heimpublikum für ihn sei. "Es ist unglaublich laut in der Halle und eine  unglaublich tolle Stimmung. Ich habe schon vor dem Berrettini-Match gesagt, dass ich das ausnützen muss. Und ich will es auch gegen Schwartzman wieder machen."

In diesem Zusammenhang sorgte der Österreicher nach dem Berrettini-Match für einen Lacher. Als man ihm sagte, dass nach seinem Sieg innerhalb von nur 20 Minuten die letzten 2000 Karten für das Finale verkauft waren, reagierte Thiem geschockt: "Was, nur 2000 Karten?", ehe er sich über das Missverständnis im Klaren war.