Nicht jeder wird sich sofort an den letzten Erfolg des WAC in der Bundesliga zurückerinnern. Am 16. Mai, also vor knapp drei Monaten, siegten die Wölfe in der Lavanttal-Arena gegen Sturm Graz mit 1:0. Seither sind saisonübergreifend sechs Spieltage verstrichen, die Ausbeute ist mit einem erzielten Treffer sowie einem eroberten Zähler mehr als überschaubar. Berechtigten Grund zur Hoffnung, dass die Lavanttaler wieder auf die Siegerstraße zurückkehren liefern nicht nur die zum Teil vielversprechenden Leistungen, sondern viel mehr der nächste Kontrahent.

Denn heute (20.30 Uhr) bekommt es die Elf von Trainer Didi Kühbauer vor heimischer Kulisse im Pack-Derby erneut mit jenen Grazern zu tun, gegen die der letzte volle Punktgewinn eingefahren werden konnte. Ein Mann der am damaligen Erfolg wesentlichen Anteil hatte ist Silvio. Der Brasilianer bereitete den entscheidenden Treffer des zum LASK abgewanderten Manuel Kehre mit einem Lattenpendler in der 64. Minute vor. „An dieses Erlebnis kann ich mich noch erinnern. Deshalb müssen wir positiv in die Partie reingehen“, sagt Silvio, der wegen seiner zum Auftakt gegen Austria Wien wegen Schiedsrichter-Kritik erhaltenen Roten Karte zuletzt für zwei Begegnungen zum Zusehen verdammt war. „Ich war sehr enttäuscht, dass ich der Mannschaft wegen meiner Sperre nicht helfen konnte.“ Im Duell mit den Steirern kann Trainer Didi Kühbauer nun wieder auf die Qualitäten des Stürmers zurückgreifen. „Er ist auf jeden Fall wieder eine neue Alternative im Angriff“, freut sich der Burgenländer, „schließlich hatte ich im Spiel gegen Rapid keinen einzigen Stürmer mehr auf der Ersatzbank.“

Der Burgenländer sieht seine Mannschaft aufgrund der jüngsten Auftritte auf dem richtigen Weg: „Wir können mittlerweile jeden Gegner mit spielerischen Mitteln schlagen, nicht nur mit verteidigen.“ Warum es abgesehen vom Europacup-Auftritt gegen Soligorsk und dem Cup-Spiel in Köttmannsdorf noch in der Liga noch keinen Sieg gegeben hat, liegt daran, „dass wir beim letzten Ball oft noch nicht ruhig genug waren“.

Auf Kleinigkeiten wird es auch heute gegen den Tabellensechsten ankommen. „Es wird die Mannschaft gewinnen, die den Sieg mehr will“, glaubt der Wölfe-Coach, „denn Sturm ist eine gute Mannschaft, es wird ein harter Kampf“. Ähnlich sieht Sturm-Trainer Franco Foda die Ausgangslage vor dem Pack-Derby: „Es wird ein Spiel auf Augenhöhe.“

UWE BLÜMEL