Normalerweise sagt man so schön: Wenn’s läuft, dann läuft’s. Der SK Sturm ist zwar daheim gegen den LASK viel gelaufen, aber ins Laufen kommt bei den Schwarzen derzeit nichts. Denn nach dem 0:4 in Pasching gegen den LASK setzte es ebenso daheim eine Niederlage, auch wenn das 0:2 – Marko Raguz traf per Elfer in der Nachspielzeit von Hälfte eins, Samuel Tetteh dann gegen neun Grazer (82.) – in die Kategorie unglücklich einzuordnen ist. Helfen tut das aber derzeit keinem; und man weiß, dass es ernst ist, wenn die Negativstatistiken schon weit in die Vergangenheit zurückreichen. Aktuell diese: Erst einmal überhaupt hat der LASK zuvor vier Spiele in Serie in Graz für sich entschieden, das war 1992. Jetzt haben die Linzer bei der nächsten Begegnung sogar die Chance auf die Nummer fünf.

Rein tabellarisch heißt die fünfte Niederlage im sechsten Spiel der Meistergruppe vor allem eines: Selbst die leise Hoffnung, es über ein Play-off nach Europa zu schaffen, verblasst zusehends. Rein sportlich aber war die Niederlage gegen den LASK bei weitem nicht so eindeutig und klar wie noch Mitte der Woche. Denn Sturm wirkte mit einer Fünferkette in Graz wesentlich stabiler, dazu ambitioniert und lauffreudig. Fehlenden Biss konnte man keinem vorwerfen – wenn schon, dann fehlende Präzision. Was das heißt: Sturm gewann viele Zweikämpfe, mehr als der LASK. Aber nur die Hälfte der Zuspiele kamen an; das war der vielleicht größte und offenkundigste Unterschied zwischen den beiden Teams.

Neben einem anderen: der Disziplin. Denn Bekim Balaj setzte sich bei aller Ambition zweimal überhart in Szene, logische Folge: Nach nur 31 Minuten marschierte er mit Gelb-Rot vom Platz, nachdem er in einem Kopfballduell die Arme eher im Gesicht des Gegners hatte. Aus demselben Grund musste übrigens in Minute 72 auch noch Isaac Donkor vom Platz – spätestens da war klar, dass Sturm diese Partie nicht mehr drehen würde können. Böse Zungen könnten sagen: ambitioniert – aber leider nicht immer intelligent.

In diese Kategorie ist übrigens auch die Vorgeschichte zum ersten Tor einzuordnen, denn das Foul von Lukas Jäger an Husein Balic in der letzten Minute vor der Pause im eigenen Strafraum war … unglücklich. Vermeidbar. Aber leider zu geben. Womit wir beim Positiven der Niederlage sind: Wie sich Sturm in Unterzahl gegen die Niederlage stemmte, ist ein gutes Zeichen. Wenn auch eins ohne Wert.