Um Punkt 15.47 Uhr betrat David Schnegg als erster Sturm-Spieler den Rasen im Trainingszentrum Messendorf. Offiziell eingeläutet war die Vorbereitung auf die Frühjahrssaison der Grazer aber schon um 15 Uhr. Nach einer Begrüßungsrunde ging es zum Aufwärmprogramm in die Kraftkammer. William Böving dürfte den Begriff aufwärmen wörtlich genommen haben, war der Däne doch der einzige Akteur, der in kurzer Hose und kurzem T-Shirt bei knackigen 5 Grad Celsius die Einheit unter freiem Himmel anging. Nicht ewig lange. Aufgrund seiner noch immer nicht behobenen Schambeinentzündung verschwand der 20-Jährigen vor den Zweikampf-betonten Übungen wieder in die Kabine.

Auch der rekonvaleszente Gregory Wüthrich bestritt vor den Augen des neuen Sturm-II-Trainers Jürgen Säumel ein individuelles Programm, während Javi Serrano, Jon Gorenc Stankovic (beide verletzt), Bryan Teixeira und Amadou Dante (beide in der Vorbereitung auf den Afrika-Cup) fehlten. Trainer Christian Ilzer zeigte sich gut erholt und fit. „Ich habe die Zeit mit meiner Familie genossen, vor allem die Skitage in Schladming und Obertauern“, verriet der Oststeirer und fügte schmunzelnd hinzu: „Ich bin schon ein talentierter Skifahrer. Aber die Knie sind nicht mehr so frisch. Deshalb bin ich auch nicht mehr so risikofreudig wie früher. Das ist ganz anders als im Fußball.“

Sturm-Trainer Christian Ilzer
Sturm-Trainer Christian Ilzer © GEPA

Einem möglichen Wechsel erteilte Ilzer eine Absage – vorerst. „Man weiß im Fußball nie, was kommt, Aber ich habe auch vor Weihnachten gesagt, dass ich beim Trainingsauftakt da sein werde. Und hier bin ich auch. Für mich war klar, dass ich bei Sturm bleibe. Auf uns wartet ein herausforderndes Frühjahr. Wir sind in allen drei Bewerben in Schlagdistanz. Das gibt mir Mut, dass wir im Frühjahr wieder einige Highlights erleben werden“, sagte Ilzer.

Der neue Einser-Torhüter fehlte noch. Andreas Schicker, der am 30. Dezember geheiratet hat und nun mit Ehering unterwegs ist, will im Idealfall bis spätestens 15. Jänner, zum Start des Traininslagers in Belek, den neuen Goalie, der bis Sommer ausgeliehen wird, im Sturm-Trikot sehen. Denn Kjell Scherpen, der aktuell an einem Kreuzbandriss laboriert, soll danach wieder in den Kasten der Grazer zurückkehren, die Leihe von Premier-League-Klub Brighton verlängert werden. „Für mich war Kjell im Herbst der beste Torhüter in Österreich. Er war ein echter Glücksgriff“, sagte Schicker.

Andreas Schicker verhandelt mit Ehering
Andreas Schicker verhandelt mit Ehering © Michael Lorber

Nach Informationen der Kleinen Zeitung wird der neue Sturm-Torhüter eine kleinere Hausnummer sein – bezogen auf die Körpergröße. Scherpen (2,06 Meter) und Vorgänger Arthur Okonkwo (1,98 Meter) werden diesbezüglich nicht erreicht werden. Schicker: „Es gibt auch gute Torhüter, die 1,90 Meter groß sind.“