Normalerweise hat Bryan Teixeira immer ein Lächeln im Gesicht. Nur nicht, wenn der 23-Jährige auf dem Platz steht, „da bin ich immer konzentriert, immer ernst“, sagte der kapverdische Teamspieler im Interview mit der Kleinen Zeitung vor knapp einem Jahr, kurz nachdem er für 1,2 Millionen Euro von Austria Lustenau zu Sturm gewechselt war. „Außer, wenn ich ein Tor schieße natürlich“, hängte er lachend an.

Kommentar: Warum das Fußballfest nur fast perfekt war

Und doch hat es am Donnerstag beim Jubel nach seinem entscheidenden Tor zum 3:2-Achtelfinalsieg im ÖFB-Cup gegen den GAK eine Weile gedauert, bis das Konzentrierte, das Ernste aus dem Gesicht Teixeiras geschwunden ist. Denn dass er seinem ersten Treffer für die Schwarz-Weißen fast zehn Monate hinterherlaufen würde, hätte der Angreifer damals nach seiner starken Herbstsaison im Ländle mit sechs Toren wohl nicht gedacht.

Und weil es nie so richtig klappen wollte – aberkanntes Tor und verschossener Elfmeter inklusive –, geriet Teixeira, der in der vergangenen Saison zumindest fünf Assists für Sturm verbuchen konnte, immer mehr aufs Abstellgleis. Bis er nun eben im Derby zum Matchwinner wurde. „Es ist sehr speziell, ich hätte mir keinen besseren Moment für mein erstes Tor vorstellen können“, sagte der in Frankreich geborene Offensivspieler.

Christian Ilzer: Teixeira „ist ein Topcharakter“

Beim Stand von 1:2 aus Sicht der Schwarz-Weißen wechselte Christian Ilzer Teixeira zur Halbzeit für Kapitän Stefan Hierländer ein und der dribbelstarke Stürmer präsentierte sich sogleich als die erhoffte Verstärkung. „Ich habe in seiner ersten Aktion gemerkt, dass er eine super Spannung hat in seinen Eins-gegen-Eins-Duellen“, sagte Sturm-Trainer Ilzer. „Er ist ein feinfühliger Spieler, der natürlich gespürt hat, dass das Vertrauen in ihn ein bisschen schwindet, er diesem Tor so lange nachläuft. Aber er ist immer positiv geblieben – zu sich selbst und zu uns. Er ist ein Topcharakter.“

In der 84. Minute sorgte Teixeira mit seinem ersten Tor nach über 1100 Spielminuten im Sturm-Dress schließlich eiskalt für die Erlösung – für sich selbst und den Sturm-Anhang, der seinen Derby-Helden mit lautstarken Sprechchören abfeierte. „Das hat mich riesig gefreut. Ich danke den Fans, dass sie mich trotz der Schwierigkeiten immer unterstützt haben. Ich hoffe, dass sich die Blockade gelöst hat und ich jetzt öfter treffe“, sagte Teixeira – und hatte wieder ein Lächeln im Gesicht.