Clemens Ticar: Es kickt nicht nur Sturm gut

Auch wenn Sturms Cup-Erfolg alles in den Schatten stellt: Fußball gespielt wurde quer durch die Steiermark durchaus erfolgreich. Der GAK marschierte durch die 2. Liga, um erst am letzten Spieltag den Aufstieg in die Bundesliga zu verspielen. Die Verantwortlichen ließen sich nicht beirren, zogen die richtigen Schlüsse und waren im Herbst noch erfolgreicher als in der Vorsaison. Hartberg blieb unter Trainer Markus Schopp in der Bundesliga und ist in der laufenden Spielzeit Richtung Meistergruppe unterwegs. Kapfenberg hat sich unter Abdulah Ibrakovic stabilisiert und mit dem Abstiegskampf in der 2. Liga nichts zu tun. Voitsberg könnte der Durchmarsch in die zweithöchste Spielklasse gelingen. Nur Leoben passt aktuell nicht ins Profil.

Daniel Jerovsek: Ziel einer langen Reise

Immer wieder wurde es versucht, immer wieder ist man knapp gescheitert. 2014 verlor Österreichs Nationalteam im Endspiel der American-Football-Europameisterschaft gegen Deutschland, 2018 war Frankreich dann der nicht zu besiegende Endgegner. 2023 sollte aber endlich das Jahr der rot-weiß-roten Kraftlackel‘n sein. In St. Pölten jubelten 6500 Fans über einen klaren 28:0-Erfolg über Finnland. Mitverantwortlich – und zwar in großem Ausmaß – waren auch zahlreiche Steirer. Angeführt von Headcoach Max Sommer zählten mit Thomas Schnurrer, Florian Sudi, Markus Schaberl, Daniel Schönet, Daniel Fankhauser, Florian Bierbaumer und Johannes Schütz gleich sieben Akteure aus der Steiermark zum erfolgreichen Aufgebot.

Matthias Janisch: Spektakel in Spielberg

Wieder einmal erlebte Spielberg einen spektakulären und einzigartigen Motorsport-Sommer – mit zwei absoluten Höhepunkten. Anfang Juli gastierte die Formel 1 mit einem Sprint am Red Bull Ring vor einer Rekordkulisse von 304.000 Zuschauern am gesamten Rennwochenende. Zur Freude der Zehntausenden Niederländer raste Max Verstappen für Red Bull Racing zum Heimsieg. Mitte August konnte auch die MotoGP beim Österreich-GP an Fans zulegen, 173.000 kamen am Wochenende auf den Ring, um Weltmeister Francesco Bagnaia vor KTM-Fahrer Brad Binder siegen zu sehen. In beiden Rennserien zeigten sich Fahrer und Teams ohnehin erneut begeistert von der Atmosphäre beim großen Motorsport-Spektakel in den obersteirischen Bergen.

Christian Albrecht: Die Zukunft ist weiß-grün

Die steirischen Judoka haben sich auch in diesem Jahr wieder stark präsentiert. Neben der routinierten Wahl-Steirerin Katharina Tanzer, die heuer zwei Grand-Prix-Platzierungen verbuchte, lässt die junge Riege rund um Verena Hiden, Lisa Tretnjak und Nina und Marcus Auer auf eine erfolgreiche weiß-grüne Zukunft hoffen. Die beiden Leibnitzerinnen Hiden und Tretnjak haben beim Heim-Junioren-Europacup in Graz mit einem zweiten und dritten Platz für emotionale Höhepunkte gesorgt, Hiden lässt nun wie auch Marcus Auer, der sich in Birmingham und Lignano Gold holte, die Junioren-Klasse hinter sich. Bei den Kadetten hatte Schwester und Vize-Europameisterin Nina ein Abo auf einen Podestplatz.

David Baumgartner: Ansteckend und bewegend

Zwei Großveranstaltungen haben heuer in Graz Tausende bewegt und abertausend Weitere dazu animiert: der Graz Marathon (samt Streckenrekord) und die Sport Austria Finals. Das Laufspektakel im Herbst und das Multisport-Event im Sommer sind bewegende Beispiele dafür, wofür der Sport steht: für die Freude an der Bewegung, die Gesundheit und den fairen Wettkampf.

Einen solchen lieferten auch die steirischen Aushängeschilder: Egal ob die WM-Silbermedaillen von Katrin Ofner im Ski Cross, von Arvid Auner im Parallel-Boarden, von David Komatz im Biathlon (in der Single-Mixed Staffel mit Lisa Hauser) oder die „Bronzene“ von Franz-Josef Rehrl bei der WM der Nordischen Kombinierer: Auch diese Leistungen waren bewegend.

Michael Lorber: Das Märchen und der Ursprung

Der Sport dient oftmals als Plattform für wahr gewordene Märchen. Bestes Beispiel: die steirische Galanacht des Sports. Skicrosserin Katrin Ofner und Naturbahnrodler Michael Scheikl wurden zu den Sportlern des Jahres gewählt. Ausgerechnet dieses Duo gewann 2009 die jährliche Kleine-Zeitung-Wahl für den beliebtesten Nachwuchssportler des Jahres. Ein Beweis, wie sehr diese Plattform in jungen Jahren beflügeln und zu einer Weltkarriere führen kann. Ein Pauschallob gilt zudem allen erfolgreichen steirischen Sportlern und den Trainern, Betreuern und ehrenamtlichen Helfern, die mit ihrem Einsatz den Grundstein für große Erfolge ebnen.

Alexander Tagger: Spiel, Satz und Sieg für Tennis

Das Jahr 2023 ließ jedes steirische Tennisherz höher schlagen. Überstrahlt wurde alles von Sebastian Ofners Leistungsschub. Der 27-jährige St. Mareiner katapultierte sich inklusive sensationellem Achtelfinaleinzug in Paris zur neuen Nummer eins Österreichs (ATP-Nr. 43). Absolut gelungen verlief mit den Layjet Open in Bad Waltersdorf auch die Rückkehr des Challenger-Events in der Steiermark, wo man sich mit Dennis Novak auch über einen österreichischen Finalisten freuen durfte. Und der ATV Irdning krönte sich zum fünften Mal zum österreichischen Bundesligameister. Einziger Wermutstropfen: Die Obersteirer haben sich für 2024 aus dem „Oberhaus“ zurückgezogen, sind aber weiter in der 2. Bundesliga vertreten.