Das deutsche Einreiseverbot bzw. die Grenzkontrollen nach Tirol wegen der Einstufung als Virusvariantengebiet hat auch vor Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) nicht Halt gemacht. Der Landeshauptmann wollte am Montag an dem Treffen der Bundesregierung mit den Länderchefs in Wien teilnehmen. Die Durchreise über das große bzw. kleine Deutsche Eck war ihm jedoch zuvor untersagt worden, berichtete die "Tiroler Tageszeitung".

Platter hatte zuvor in der bayerischen Staatskanzlei nachfragen lassen. Daraufhin teilte diese schriftlich mit, dass eine Einreise nach Deutschland aus Tirol sowie eine Durchreise über das kleine bzw. große Deutsche Eck "nur in bestimmten Ausnahmefällen" möglich ist und "die geplante Reise von Herrn Landeshauptmann Platter unter keine der definierten Ausnahmen fällt", zitierte Platters Büro gegenüber der APA die Staatskanzlei. Deshalb könne "der geplanten Durchreise nach den derzeitigen Bestimmungen nicht zugestimmt werden", ließen die Bayern wissen. Daraufhin sparte sich der Landeschef den Umweg über den Pinzgau und war per Video bei der Unterredung zugeschaltet.

Deutschland hatte Tschechien, die Slowakei und weite Teile Tirols Mitte Februar zu Virusvariantengebieten erklärt. Von dort sowie aus anderen Gebieten, in denen ansteckendere und ersten Studien zufolge häufiger schwere Verläufe verursachende Varianten des Coronavirus stark verbreitet sind, dürfen aktuell nur noch Deutsche sowie Ausländer mit Wohnsitz und Aufenthaltserlaubnis in Deutschland einreisen. Ausnahmen gibt es etwa für Lastwagenfahrer und Grenzgänger mit systemrelevanten Berufen. Sie müssen einen negativen Corona-Test vorlegen, der nicht älter als 48 Stunden ist. Die Maßnahmen waren vor kurzem bis zum 17. März verlängert worden.