Nicht nur Ex-Vizekanzler Heinz Christian Strache will wissen, wer hinter der Produktion des berühmtem "Ibiza-Videos" steht, auch die Staatsanwaltschaft Wien interessiert sich dafür. Mit überraschenden Folgen, wie nun "Die Presse" berichtet. Zum Kreis der Verdächtigen gehören nämlich auch zwei Personen, die unter anderem als Spitzel (Vertrauensmänner oder V-Männer) der Polizei im Drogenmilieu unterwegs waren. Nun habe sich, so der Zeitungsbericht, im Zuge der Ibiza-Ermittlungen nicht nur herausgestellt, dass so manche Aktion der beiden von den Drogenfahndern verheimlicht worden war, auch zwei Staatsanwälte sollen mitunter weggeschaut haben. Nun laufen gegen diese beiden Ankläger Ermittlungen wegen des Verdachts auf Amtsmissbrauch (selbstverständlich gilt die Unschuldsvermutung).

Bei manchen Besprechungen, so die Aussage eines der Ermittler, seien Amtshandlungen eher undetailliert geschildert worden; die Angehörigen der Staatsanwaltschaft hätten signalisiert, dass sie "nicht alles wissen" müssten. Der Beamte machte aber zur Sicherheit interne Amtsvermerke, die dann aber nie nachgefordert wurden, berichtet "Die Presse".

V-Männer sind sehr oft Teil des illegalen Geschehens, ihre Arbeit ist in einer Grauzone. Die beiden, die nun im Mittelpunkt stehen, geben zu, als Polizeispitzel gearbeitet zu haben - am Entstehen der Videofalle seien sie aber nicht beteiligt gewesen.