Hart, aber herzlich - so reagiert die neue SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner auf die vor allem in der Steiermark und in Wien geäußerte Kritik an der personellen Neuaufstellung der Partei. In den beiden Bundesländer zeigte man sich wenig erfreut über die Demontage der eigenen Landsleute, konkret Andreas Schieder als Klubobmann und Max Lercher als Bundesgeschäftsführer.

Rendi-Wagner hält dennoch an ihrem Personalpaket fest und wird es nicht aufschnüren: Sie bleibt alleinige Klubobfrau im Parlament und Thomas Drozda Bundesgeschäftsführer. In einem Telefonat mit dem steirischen SPÖ-Chef Michael Schickhofer wurde vereinbart, dass Rendi-Wagner kommende Woche in die Steiermark kommt. Neben Terminen in Weiz, Passail soll Rendi-Wagner in Graz auch am Landesparteivorstand teilnehmen. In der Zib1 äußerte die SPÖ-Chef Verständnis für den Unmut in Wien und in der Steiermark.„Ich denke, es ist absolut verständlich, wenn sich die Steiermark hinter den Steirer Max Lercher stellt - das ist für mich absolut nachvollziehbar, wir haben darüber diskutiert.“ Sie sei aber eine Frau des Dialogs und wolle deshalb mit den parteiinternen Kritikern in Kontakt treten.

Rendi-Wagner erinnert daran, dass sie einstimmig im Parteivorstand zur SPÖ-Chefin gewählt wurde, also mit Zustimmung der steirischen und der Wiener Rebellen. Indes hat der Kabarettist Erwin Steinhauer die SPÖ-interne Auseinandersetzung für einen Abrechnung mit den Nörglern in den Reihen der Sozialdemokraten genutzt. Auf Twitter schrieb er: „Liebe Genossen aus der Steiermark und Wien, die ihr es nicht ertragen könnt, ein Licht am Ende des Tunnels leuchten zu lassen. Ihr werdet nicht ruhen, bis die Sozialdemokratie in Österreich ganz am Boden liegt. Bobo, Anzug, Akademiker, Bildung, alles Pfui! Euch gebührt diese Regierung!“