Scharfe SPÖ-interne Kritik erntet Bürgermeister Michael Häupl für seinen umstrittenen Sager, wenn er - wie die Lehrer - nur 22 Stunden in der Wochen arbeiten, wäre er bereits Dienstagmittags fertig. „Das ist tiefster Populismus und indiskutabel“, kontert ein sichtlich entrüsteter Peter Korecky, Sozialdemokrat und stellvertretender Beamtengewerkschaftschef, im Gespräch mit der Kleinen Zeitung.

„Zu uns braucht er nicht mehr vor der Wahl kommen und rote Nelken verteilen“, ätzt der Niederösterreichische SPÖ-Gewerkschafter. Um dann wenige Tage vor dem Parteitag der Wiener SPÖ, wo Häupl wiedergewählt werden soll, noch eines draufzulegen: „Ich würde mir als Wiener SPÖ überlegen, ob ich mit so einem Spitzenkandidaten in die Wahl gehe, der so die Stimmen weglegt. Es gibt ja auch intellektuelle Kreise in der SPÖ.“

Korecky erinnert an den von Häupl initiierten Schwenk bei der Wehrpflicht. „Damals ist er auch mit dem Populismusschmäh gekommen, wo es ihm nur um eine Sache gegangen ist: Hauptsache, er hat einen Sager. Und dann war er eh weg wie das Würstl im Kraut.“

Leicht auf Distanz in der Frage geht auch ÖGB-Chef Erich Foglar. Bereits heute würde Häupl wohl diesen Satz "so nicht mehr sprechen". 

MICHAEL JUNGWIRTH