„Das war keine Überraschung“, sagte der Strafrechtsexperte Robert Kert zu Beginn der Sendung mit Blick auf das Urteil. Das Strafmaß sei zu erwarten gewesen, schließlich liege man im unteren Drittel. Auch die Ausführungen des Richters, dass eine unvollständige Aussage auch eine Falschaussage sei, konnte Kert nachvollziehen.

Politik-Comeback nicht ausgeschlossen, aber schwieriger geworden

Im Hinblick auf das bevorstehende Verfahren gegen Kurz im Zuge der Inseratenbestechung konnte sich der Strafrechtsexperte vorstellen, dass Schmid nun den Kronzeugenstatus für dieses Verfahren erhalten könnte. Für die ÖVP sei das Urteil jedenfalls politisch schädlich, sagt Peter Filzmaier.

So habe die Volkspartei monatelang versucht, Thomas Schmid die Glaubwürdigkeit abzusprechen und ihn deshalb auch aus der Partei ausgeschlossen, gleichzeitig aber die Wichtigkeit unabhängiger Gerichte betont. Dieser Spagat werde nun schwierig, so Filzmaier.

Der Politikwissenschaftler erwartet, dass Kurz nun beginnen könnte, wieder stärker in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken und damit die Themensetzung der Volkspartei in den Hintergrund rückt. Ein politisches Comeback sei zwar nicht automatisch ausgeschlossen, aber „die politische Strahlkraft von Kurz war schon vor dem Urteil weg“, so Filzmaier. Das sei jetzt jedenfalls nicht besser geworden.