15.20 Uhr: Kärntner blicken nach Slowenien

Vor fünf Jahren war sie die Kärntner und bundesweite Spitzenkandidatin der Neos und zog für eine Periode auch ins EU-Parlament ein: Die Kärntnerin Angelika Mlinar, Vertreterin der slowenischen Volksgruppe. Weil die Pinken sie diesmal nicht mehr nominierten, tritt die scheidende Neos-Mandatarin nun für Slowenien an. Mlinar kandidiert für die liberale SAB von Vize-Regierungschefin Alenka Bratusek. In Kärnten wird auch vor diesem Hintergrund das EU-Wahlergebnis in Slowenien besonders genau mitverfolgt. Ob sich ein Mandat für Mlinar ausgehen wird, ist laut Politik-Beobachtern fraglich.

15.15 Uhr: Deutliches Plus bei Wahlbeteiligung in Spanien

In Spanien hat sich bei der Europawahl bis zum frühen Nachmittag eine weitaus höhere Beteiligung abgezeichnet als vor fünf Jahren. Bis 14.00 Uhr seien 34,63 Prozent der 37 Millionen Wahlberechtigten zu den Urnen gegangen, teilte die Wahlbehörde mit. Zum selben Zeitpunkt waren es bei der vorherigen EU-Wahl nur 23,87 Prozent.

Bereits bei der spanischen Parlamentswahl Ende April war die Wahlbeteiligung mit mehr als 75 Prozent sehr hoch. Besonderes Augenmerk gilt dem katalanischen Ex-Regionalpräsidenten Carles Puigdemont, der von seinem Exil in Belgien aus versucht, als Europaabgeordneter in die Politik zurückzukehren. Ein Gericht in Madrid hatte entschieden, dass der Separatist - der im Zuge des verbotenen Unabhängigkeitsreferendums von 2017 aus Spanien geflohen war - bei der Europawahl kandidieren darf.

15.00: Deutlich weniger Wahlberechtigte in Kärnten

Gesunkene Geburtenzahlen und die Abwanderung junger Leute aus Kärnten zeigt sich sehr deutlich auch bei dieser EU-Wahl. Im Vergleich zum Urnengang vor fünf Jahren hat die Zahl der Wahlberechtigten um 6355 Frauen und Männer abgenommen. Insgesamt gibt es in Kärnten heute 439.039 Wahlberechtigte. Bereits 2014 gab es rund 5000 Wahlberechtigte weniger. Wahlberechtigt sind an diesem Sonntag auch 3554 Auslandsösterreicher und 2721 EU-Bürger, die nicht die österreichische Staatsbürgerschaft aber ihren Hauptwohnsitz in Kärnten haben.

14.50 Uhr: Vilimsky rechnet mit "deutlichem Votum" für FPÖ

Als letzter der Spitzenkandidaten hat am Sonntag Harald Vilimsky (FPÖ) seine Stimme zur EU-Wahl abgegeben, und zwar in der selben Volksschule in Wien-Landstraße, wo drei Stunden zuvor Bundespräsident Alexander Van der Bellen zur Urne geschritten war. Danach zeigte sich Vilimsky optimistisch. Er rechne damit, dass es "ein sehr deutliches Votum für die FPÖ" geben werde.

Vilimsky bezeichnete seine Stimmung als gut, sprach erneut von einem "Atomangriff" auf seine Partei durch die Veröffentlichung des Ibizas-Videos und betonte, dass man seither eine Stabilisierung geschafft habe. Auf einen Prozentwert für seine Partei oder das Ausmaß der für ihn abgegebenen Vorzugsstimmen wagte er keine Prognose abzugeben. Nicht einmal Marktforscher würden sich das zurzeit zutrauen.

Bezüglich des Verhaltens seiner Fraktion bei einem Misstrauensvotum gegen Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) bzw. sein Kabinett am Montag im Nationalrat gab sich Vilimsky weiter zugeknöpft. "Jetzt wird gewählt, am Abend gezählt, und morgen wird beraten", sagte er, und das gelte auch für die Frage des Misstrauensantrags. Entschieden werde dies im FPÖ-Klub. Er persönlich habe jedenfalls kein Vertrauen mehr zu Kurz.

© APA/BARBARA GINDL

14.40 Uhr. Briefwähler machen es auch in der Steiermark spannend

Um 39.963 mehr ausgestellte Wahlkarten als für die Europawahl 2014 registriert heuer das Innenministerium. So wollten heuer 102.722 "die Karte", vor fünf Jahren waren es "nur" 65.759.

2014 gingen die meisten Briefwahlstimmen in der Steiermark an die VP (11.819), knapp dahinter die SPÖ (11.787), gefolgt von der FPÖ (9.556).

Ausgezählt werden die Briefwahlkarten bekanntlich erst morgen, Montag.

14.25 Uhr: Österreich steht Kopf und dennoch spielt die Musik

Während Österreichs Kanzler vor einem Misstrauensvotum steht und die Wahlberechtigten heute zu den Urnen schreiten, scheint das politische Geschehen vor der Wiener Staatsoper kein Thema zu sein.

Anlässlich ihres 150-jährigen Bestehens findet dort heute ein Konzert vor den Toren des Gebäudes statt.

© Gigler

14.15 Uhr: Orban: "Österreichisches Modell" ist beendet

In seinem Streben nach Zusammenarbeit mit rechtspopulistischen Parteien orientiert sich Ungarns Regierungschef Viktor Orban nunmehr an Italien. "Das österreichische Modell ist beendet", sagte der rechtsnationale Politiker am Sonntag bei der Stimmabgabe für die Europawahl zu Journalisten in Budapest. "Ich habe auf das italienische Modell umgesattelt", fügt er hinzu.

Orban hatte den damaligen Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache knapp zwei Wochen vor dessen Rücktritt noch freundschaftlich in Budapest empfangen. Damals hatte er vom "österreichischen Modell" gesprochen, dem die konservative Europäische Volkspartei (EVP), der die ÖVP angehört, folgen möge. Orban meinte damit, dass die EVP nach der Europawahl die Zusammenarbeit mit dem Rechtspopulisten-Block um den Italiener Matteo Salvini suchen solle.

14.10 Uhr: Die heimische Politik hat gewählt

Die meisten heimischen Politiker haben ihren Gang an die Urne bereits erledigt. Die besten Fotos davon sehen Sie hier:

14.00 Uhr: Die turbulente Woche in Zitaten

Während Österreichs Politiker zu den Wahlurnen schreiten, ein kurzer Blick auf die turbulente Woche, die hinter uns liegt. Am vergangenen Freitag sorge das "Ibiza-Video" für Aufsehen, seither ist kein politischer Stein mehr auf dem anderen.

Eine Auflistung der besten Zitate der letzten Woche finden Sie hier. Hier finden sich Schmankerln wie ""Es war eine b'soffene G'schichte".

13.30 Uhr: Höhere Wahlbeteiligung zeichnet sich ab

In Ungarn und der Slowakei ist die Beteiligung an der Europawahl am Sonntag in den ersten Stunden höher ausgefallen als bei jeder bisherigen Europawahl in diesen Ländern. Auch in mehreren anderen EU-Staaten wie etwa in Frankreich oder Rumänien lag die Zahl der Wähler nach ersten Angaben oder Schätzungen über der vor fünf Jahren. In Italien war der Unterschied gering.

In Ungarn hatten um 11.00 Uhr rund 17,2 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben, wie die Wahlkommission in Budapest mitteilte. Vor fünf Jahren waren es zur selben Zeit nur 11,5 Prozent gewesen.

In der Slowakei zeichnet sich nach inoffiziellen Schätzungen von Medien und Parteien eine Wahlbeteiligung von 20 Prozent ab. Das wäre die bisher höchste Beteiligung, die es in dem Euro-Land jemals bei einer Europawahl gegeben hat. Vor fünf Jahren gingen nur 13 Prozent der slowakischen Stimmberechtigten zur Wahl.

In Frankreich betrug die Wahlbeteiligung bis Mittag 19,26 Prozent, wie das Innenministerium in Paris mitteilt. Bei den vergangenen beiden Europa-Wahlen lag die Quote zu dieser Tageszeit deutlich darunter: 2014 bei 15,70 Prozent und 2009 bei 14,81 Prozent

Auch in Rumänien lag die Wahlbeteiligung nach einer Zwischenbilanz deutlich über der vor fünf Jahren. Sechs Stunden nach Öffnung der Wahllokale hatten bis 12.00 Uhr MESZ 19,75 Prozent der Wähler abgestimmt - 2014 waren es bis zu dieser Uhrzeit nur 12,4 Prozent.  Auch aus Zypern und Kroatien wurden leicht bessere Zwischenstände zur Wahlbeteiligung gemeldet als vor fünf Jahren.

In Italien stimmten unterdessen bis 12.00 Uhr 15,9 Prozent der Wahlberechtigten ab. 2014 war die Beteiligung zu der Zeit mit 16 Prozent minimal höher gewesen. Die Wahllokale öffneten um 7.00 Uhr und schließen erst um 23.00 Uhr. Erst danach wurden offizielle Ergebnisse erwartet.

In Lettland, wo bereits am Samstag abgestimmt worden war, lag die Beteiligung nach Angaben der Wahlkommission in Riga bei 33,51 Prozent - und damit ebenfalls leicht höher als 2014 (30,24 Prozent).

In Malta - wo die Wahl ebenfalls schon zu Ende ist, stimmten nach Angaben der Wahlkommission 72,6 Prozent der Wähler ab. Das ist etwas weniger als 2014 (74,8 Prozent).

13.20 Uhr: Schieder wählte Schieder

Als Vorletzter der Spitzenkandidaten hat Sonntagmittag der Listen-Erste der SPÖ, Andreas Schieder, seine Stimme bei der EU-Wahl abgegeben. Er stimme heute für einen politischen Neuanfang in Österreich und in Europa und daher nach reiflicher Überlegung für die SPÖ und Andreas Schieder, scherzte der rote Spitzenkandidat.

Für das Ergebnis hat der recht entspannt wirkende Spitzenkandidat ein ganz gutes Gefühl. Das Feedback im Wahlkampf sei positiv gewesen. Wie sich die Ibiza-Affäre und Misstrauensantag-Diskussion auf das Ergebnis auswirken könnten, wollte er nicht einschätzen. Gewählt hat Schieder in seinem politischen Heimatbezirk, vis-a-vis der Parteizentrale der SPÖ-Penzing.

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13.00 Uhr: Grünen-Kandidat Kogler: "Es kann knapp werden"

Der Spitzenkandidat der Grünen für die EU-Wahl, Werner Kogler, ist Sonntagmittag in Begleitung seines Pressesprechers zur Urne geschritten. Zum Wahllokal in einer Volksschule in Wien-Brigittenau reiste er mit dem Elektroauto an. "Ich hoffe, dass unsere Parole 'Zurück zu den Grünen' wirkt", sagte er nach der Stimmabgabe zur APA. "Es kann knapp werden."

Auf die Frage, was sein Ziel für den Wahlausgang sei, antwortete er: "Reinkommen!" Angesichts der turbulenten innenpolitischen Situation in den vergangenen zehn Tagen, die "alles zugedeckt" habe, legte er die Latte nicht allzu hoch. Für den Einzug werde man vermutlich rund fünf Prozent brauchen. "Da müssen wird drüber. Dann sind die Grünen wieder da", sagte Kogler. "Vielleicht geht ja noch mehr", meinte er vorsichtig, gute Umfragen hätten den Grünen aber schon immer geschadet.

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12.48 Uhr: Neos geben sich zuversichtlich

NEOS-Spitzenkandidatin Claudia Gamon hat gegen Sonntagmittag gemeinsam mit NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger in Wien ihre Stimme für die EU-Wahl abgegeben. Beide gaben sich zuversichtlich, ein gutes Ergebnis erreichen zu können.

"In der letzten Zeit haben wir einen enormen Zuspruch erfahren. Ich habe ein gutes Gefühl", sagte Meinl-Reisinger vor dem Wahllokal im Bezirk Alsergrund. Gamon betonte, es sei "immer ein gutes Gefühl", wählen zu gehen - insbesondere bei der EU-Wahl, bei der man eine "Stimme für ein starkes Europa" abgeben könne. Beide hoffen, dass möglichst viele Menschen von ihrem Stimmrecht Gebrauch machen werden.

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12.40 Uhr: Rendi-Wagner: Noch keine Entscheidung über Misstrauensvotum

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner hat die Entscheidung, ob die Sozialdemokratie Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Montag im Nationalrat das Misstrauen aussprechen wird, weiter offen gelassen. Dies würden die Abgeordneten der SPÖ "morgen am Sitzungstag entscheiden", sagte Rendi-Wagner Sonntagvormittag vor Journalisten nach ihrer Stimmabgabe für die EU-Wahl in der Wiener Innenstadt.

Für sie seien die beiden wichtigsten Wörter in diesem Zusammenhang "Verantwortung und Vertrauen", ließ sich Rendi-Wagner weiter nicht in die Karten schauen. Laut einem Bericht der Tageszeitung "Kurier" soll am Wahlabend das SPÖ-Parteipräsidium zu dieser Frage tagen.

Für den Urnengang zeigte sich die rote Parteivorsitzende indes optimistisch. "Ich erhoffe mir Zugewinne", so Rendi-Wagner. Es stehe viel auf dem Spiel bei dieser Wahl - schließlich gelte es, den "Rechtsruck zu verhindern" und für ein "gerechtes Europa" zu sorgen.

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12.10 Uhr: Van der Bellen: "Keine Rede" von einer Staatskrise

Bundespräsident Alexander Van der Bellen gab - in Begleitung seiner Gattin und mit Hund Juli - in einer Volksschule in Wien-Landstraße seine Stimme ab. "Von einer Staatskrise kann keine Rede sein", sagte er auf Fragen der wartenden Journalisten über die drohenden Misstrauensvoten im Nationalrat.

Eine Prognose zu den Abstimmungen wollte er nicht abgeben, "das ist Angelegenheit der Abgeordneten". Danach "bin ich dran oder auch nicht". Eine Staatskrise würde ein erfolgreiches Misstrauensvotum jedenfalls nicht mit sich bringen: "Nein, nein!" In anderen Ländern seien solche Voten viel üblicher als in Österreich.

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12.00 Uhr: Ex-Minister Kunasek hat gewählt

Gemeinsam mit seiner Gattin Sabrina gab Ex-Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ) seine Stimme im Wahllokal in Gössendorf ab. Die beiden erwarten ihr erstes Kind.

© Könighofer/KK

11.50 Uhr: Bleibt Kärnten anders?

In Kärnten hat diese Eu-Wahl heute eine besondere Bedeutung. Denn so wie die Kärntner Spitzenkandidaten auf den Bundeslisten gereiht sind, gibt es eigentlich keine Chancen auf einen Parlamentssitz. Das war vor fünf Jahren anders. Da zogen die Kärntner (Spitzen-)Kandidaten Angelika Mlinar (Neos), Eugen Freund (SPÖ) und Elisabeth Köstinger (ÖVP) ins EU-Parlament ein. Köstinger wurde 2017 Ministerin. Freund kandidiert jetzt nicht mehr, Mlinar tritt diesmal in Slowenien an.

Wahllokal in der VS Annabichl
Wahllokal in der VS Annabichl © KLZ/Bergmann

Kärnten dürfte also die erste Periode seit dem Beitritt Österreichs bevorstehen ohne einen EU-Parlamentarier. Bei der letzten EU-Wahl fiel das Kärntner Ergebnis anders als das bundesweite aus. Im Süden wurde die SPÖ klar zur Nummer eins (32,8 Prozent), zweitstärkste Partei wurde knapp die FPÖ (20,2) vor der ÖVP (20). Ziel der Roten ist es, Platz eins im Süden zu verteidigen. Auf Bundesebene war die ÖVP erste, gefolgt von SPÖ und FPÖ.Der Kärntner Landeshauptmann und SPÖ-Chef Peter Kaiser dürfte heute ein Zerrissener sein. Denn ab 17 Uhr spielt heute der WAC in Wolfsberg gegen Sturm. Ein gewichtiges Spiel, geht es doch um die Qualifizierung für die Europa-League-Gruppenphase. 

Doch der fussballbegeisterte Kaiser ist um 17 Uhr in der SPÖ-Parteizentrale in Klagenfurt vor dem großen TV-Bildschirm, um die erste Trendprognose zur EU-Wahl zu erfahren und politisch zu kommentieren.

11.30 Uhr: Der Kanzler glaubt an seine Abwahl

Aufhorchen ließ Bundeskanzler Sebastian Kurz mit seiner Stellungnahme nach dem Gang ins Wahllokal. Er geht davon aus, dass "Rot und Blau den Misstrauensantrag am Montag im Nationalrat zustimmen werden". Damit wäre Kurz dann nicht mehr Bundeskanzler.

Sebastian Kurz
Sebastian Kurz © APA/ROLAND SCHLAGER
Othmar Karas mit seiner Frau Christa und Sohn Gabriel
Othmar Karas mit seiner Frau Christa und Sohn Gabriel © APA/HERBERT NEUBAUER

Kurz war in Begleitung seiner Lebensgefährtin Susanne Thier und unter großem Medieninteresse zur Wahlurne gegangen. Auch Kamerateams aus dem Ausland, wie etwa aus Deutschland und Frankreich, waren zugegen.Ebenfalls seine Stimme abgegen hat der ÖVP-Spitzenkandidat für die Europawahl, Othmar Karas.  Er wählte am Vormittag im Pensionistenwohnheim an der Hohen Warte im Wien-Döbling. Sein Ziel ist es, so wie bei den Wahlen 2009 und 2014 wieder die meisten Vorzugsstimmen aller ÖVP-Kandidaten zu erhalten.Die Mandate der ÖVP werden bei dieser Wahl ausschließlich nach Vorzugsstimmen vergeben. Karas wollte sich nicht auf eine Zahl festlegen. "Ich bin zufrieden, wenn ich klar Nummer eins werde."

Karoline Edtstadler und ihr Sohn Leonhard
Karoline Edtstadler und ihr Sohn Leonhard © APA/FRANZ NEUMAYR

Auch die Listenzweite der ÖVP, Karoline Edtstadler, hat bereits gewählt. Sie gab ihre Stimme in Salzburg ab, gemeinsam mit ihrem Sohn Leonhard.

11.15 Uhr: Die steirischen Kandidaten haben gewählt

In der Steiermark haben einige der Kandidaten zur EU-Wahl ihre Stimme heute früh schon abgegeben. ÖVP-Kandidatin Simone Schmiedtbauer gab ihre Stimme im Gemeindeamt von Hitzendorf ab. Begleitet wurde sie von ihrem Mann Andreas und Tochter Sophie.

Erleichtert und nervös sei sie, gab Schmiedtbauer vor dem Wahlgang zu. Die VP-Spitzenkandidaten aus dem steirischen Hitzendorf kämpfte seit Februar auf 350 Terminen um Vorzugsstimmen. Mehr als 30.000 km sei sie im Auto gesessen.
Diese Tour ist nun vorbei. Allerdings weiß sie erst am Mittwochabend, ob sie ausreichend Unterstützer fand. 

Familie Schmiedtbauer
Familie Schmiedtbauer © KLZ/Rossacher
Bettina Vollath
Bettina Vollath © Ballguide/Pajman
Georg Mayer
Georg Mayer © Privat

Am Wahltag steht nun die Familie im Mittelpunkt: Nach der Wahl "grillt mein Mann für uns". Es gibt Schweinkotelett und "die ersten heurigen Kartoffeln". Kein Kartoffelschälen, die Haut bleibt drauf.  Erst am Abend fahre sie nach Graz.Bettina Vollath von der SPÖ wählte in Graz im Wahllokal in der Wirtschaftskammer.Entspannt schien FP-Kandidat Georg Mayer bei seiner Stimmabgabe im südsteirischen Kitzeck.

Stefan Windberger
Stefan Windberger © Ballguide/Pajman

Im Wahllokal der Wirtschaftskammer in Graz, gab auch NEOS-Kandidat Stefan Windberger seine Stimme ab.

Sandra Krautwaschl
Sandra Krautwaschl © Privat

Gewählt hat heute Vormittag ebenfalls bereits die grüne Spitzenkandidatin für den Landtag, Sandra Krautwaschl in der Volksschule Eisbach Rein.

11 Uhr: Steirische Parteichefs haben gewählt

Hermann Schützenhöfer
Hermann Schützenhöfer © Michael Feiertag/STVP
Michael Schickhofer
Michael Schickhofer © Bektas/Land Steiermark
Lambert Schönleitner
Lambert Schönleitner © Privat

Auch die Landesspitze hat den Weg ins Wahllokal gefunden. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) hat seine Stimme in Graz abgegeben.Sein Stellvertreter von der SPÖ, Michael Schickhofer, nutzte das gute Wetter, um mit seiner Puch R50 zum Wahllokal zu brausen. Er wählte in Baierdorf bei Anger.  Grünen-Chef Lambert Schönleitner besuchte das Wahllokal im Kindergarten Hall in der Gemeinde Admont.

10.45 Uhr: Wahlbeteiligung könnte steigen

Das politische Erdbeben der vorigen Woche dürfte die Wähler nicht abschrecken, sondern könnte sie verstärkt motivieren: Meinungsforscher halten es für gut möglich, dass die Wahlbeteiligung steigt. Auch die sehr große Zahl angeforderter Wahlkarten lässt diesen Schluss zu. Damit die Beteiligung wieder über die 50er-Marke kommt, müsste sie allerdings kräftig - um fast fünf Prozentpunkte - zulegen.

Die Wahlkartenanforderungen erreichten heuer einen Europawahl-Rekord - und um die Hälfte mehr als 2014. Damit dürfte - geht man von zuletzt rund 2,8 Millionen gültiger Stimmen aus - fast ein Fünftel der Stimmen im Sonntagnacht veröffentlichten vorläufigen Endergebnis noch nicht enthalten sein.

Wie viele Wählerinnen und Wähler wirklich an der EU-Wahl teilgenommen haben, wird man daher erst am Montag wissen: Denn da werden die Stimmen der Briefwähler ausgezählt. 

Bei den fünf bisherigen EU-Wahlen war die Beteiligung nur bei der Premiere 1996 - mit 67,73 Prozent - noch halbwegs gut. Aber seit 1999 nahmen keine 50 Prozent der Wahlberechtigten mehr teil.

Politiker, Prominente und Blogger haben in den vergangenen Tagen für die EU-Wahl geworben. Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat sich dafür etwa in Tirol umgeschaut, um zu zeigen, welche Vorteile die EU bringt:

9.50 Uhr: So steht es um die Kärntner Kandidaten

Für sie dürfte nicht allzu viel zu holen sein. Keiner der Kärntner Kandidaten dürfte es ins EU-Parlament schaffen. Gekämpft wird trotzdem. Luca Kaiser von der SPÖ ist auf Platz 9 der SPÖ-Liste zu finden, ÖVP-Kandidatin Claudia Wolf-Schöffmann ist auf Platz 10 gereiht, FPÖ-Kandidatin Elisabeth Dieringer-Granza an sechster Stelle. Ein Einzug der Kärntner Kandidaten von Grüne, Neos und KPÖ wohl unmöglich.

9.35 Uhr: So steht es um die steirischen Kandidaten

Seitens der steirischen Topkandidaten hat nur der südsteirische Grüne Thomas Waitz vorab per Briefwahl gewählt. Georg Mayer (FPÖ) wird am Sonntag im südsteirischen Kitzeck wählen, Simone Schmiedtbauer (ÖVP) nach dem Kirchgang in ihrem Heimatort Hitzendorf.  Bettina Vollath (SPÖ) und Stefan Windberger (Neos) wählen beide in Graz in einem Wahllokal in der Wirtschaftskammer. Vollath, Mayer und Schmiedtbauer haben gute Chancen ins europäische Parlament einzuziehen. Werner Kogler, Steirer und Chef der Bundes-Grünen, ebenso.

Warmlaufen für vorgezogene Landtagswahlen für die Parteichefs? Reine Spekulation.  Jedenfalls wird ÖVP-LH Hermann Schützenhöfer am Sonntag in Graz wählen, SPÖ-Vize-LH Michael Schickhofer in Anger bei Weiz.

FP-Landeschef Mario Kunasek wirft den Stimmzettel in Gössendorf (GU) ein, der grüne Landessprecher Lambert Schönleitner in Admont. Und ja: Die steirische Europa-Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl (VP) geht in Seiersberg-Pirka zur Wahl. 

Weil die steirischen Ergebnisse erst ab 23 Uhr offiziell sind, halten sich die Landesparteien mit angekündigten Partys zurück. 

Die Steirer-SP wird am Nachmittag die ersten Trends in der Parteizentrale in Graz-Eggenberg verfolgen, die Steirer-VP in ihrer Zentrale am Karmeliterplatz. Die FPÖ will ihre Mitstreiter in ein Grazer Innenstadtgasthaus einladen, die Neos in "The Churchill Bar". Die Grünen haben nichts geplant, alles konzentriert sich auf Wien. 

9.10 Uhr: Die Ziele der österreichischen Kandidaten

Die ÖVP mit Spitzenkandidat Othmar Karas hofft, den schon 2009 eroberten und 2014 mit 26,98 Prozent verteidigten ersten Platz halten zu können. SPÖ-Spitzenkandidat Andreas Schieder möchte mehr als die 24,09 Prozent der vorigen Wahl holen. Die FPÖ wollte ihr heuer den zweiten Platz streitig machen. 2014 lag sie - ebenfalls von Harald Vilimsky in die Wahl geführt - mit 19,72 Prozent klar hinter den Sozialdemokraten.

Die Grünen holten damals mit 14,52 Prozent ihren Bundes-Rekord - und heuer muss Parteichef Werner Kogler als Spitzenkandidat eine "Schicksalswahl" schlagen nach dem Rauswurf aus dem Nationalrat 2017. Die NEOS, angeführt von Claudia Gamon, wollen heuer mehr als die 8,14 Prozent des Jahres 2014.

In dieses zurückkehren möchte mit dieser Wahl der langjährige Grüne Abgeordnete Johannes Voggenhuber mit seiner Initiative EUROPA Jetzt, unterstützt von Peter Pilz' neuer Partei. Die KPÖ war die einzige Kleinpartei, die genug Unterschriften sammeln konnte, um am Stimmzettel zu stehen; Spitzenkandidatin ist Katerina Anastasiou.

8.45 Uhr: Wer wählt heute?

An diesem vierten Wahltag bestimmen 21 EU-Staaten, darunter Österreich, ihre neuen Abgeordneten für das Europäische Parlament. Damit sie den Überblick bei dieser Mega-Wahl behalten, hat unser Brüssel Korrespondent Andreas Lieb ein ABC zur Wahl gestaltet.

Die Wahl hatte bereits am Donnerstag in den Niederlanden (26 Abgeordnete) und Großbritannien (73) begonnen. Am Freitag wählten Irland (11) und Tschechien (21), am Samstag Tschechien, die Slowakei (13), Malta (6) und Lettland (8).

8.25 Uhr: Guten Morgen Europa!

Willkommen zu einem langen EU-Wahltag, der in Österreich besonders spannend wird. Die ersten Wahllokale haben schon um 6 Uhr früh aufgesperrt. 6,4 Millionen Österreicher sind wahlberechtigt. Obwohl es ja eigentlich um Europapolitik gehen sollte, stehen hierzulande wieder einmal vor allem innenpolitische Themen im Vordergrund. Das lässt sich diesmal aber kaum vermeiden, schließlich hat das sogenannte Ibiza-Video kurz vor der EU-Wahl eine Regierungskrise ausgelöst. Im Endspurt des Wahlkampfes war diese auch das bestimmende Thema, wie etwa im steirischen Wahlkampffinale zu spüren war.

Wir starten dennoch europäisch in den Wahltag:

Außergewöhnliche Wahl

Es ist eine außergewöhnliche Wahl, die Österreich heute zu bestreiten hat. Noch nie wurde ein Wahlkampf in der allerletzten Woche so auf den Kopf gestellt wie diesmal. Das auf der Balearen-Insel Ibiza gedrehte Video hat eine Wucht mit unabsehbaren innenpolitischen Folgen entfaltet. Nicht nur wurden das türkis-blaue Experiment beendet, die halbe Regierungsmannschaft hinweggefegt, Neuwahlen ausgelöst. Morgen könnte der amtierende Kanzler - vorerst - Geschichte sein. Wird Österreich bis in den Herbst von einem Expertenkanzler regiert? So oder so geht 2019 als das Jahr des innenpolitischen Stillstands in die Geschichte ein.

Stimmungstest

Überschattet von den innenpolitischen Verwerfungen nach Ibiza sind heute 6,4 Millionen Österreicher aufgerufen, ihre Präferenz für die heimischen Vertreter im EU-Parlament abzugeben. Dass die europäischen Themen in den Hintergrund gerückt sind, liegt auf der Hand. Offen bleibt: Wie sehr schlägt sich Ibiza auf das Stimmverhalten aus? Wird die FPÖ abgestraft oder kommt sie mit einem blauen Auge davon? Profitiert die ÖVP von einem Solidarisierungseffekt mit dem Parteichef, der heute gar nicht zur Wahl steht? Hat sich überhaupt schon herumgesprochen, dass das Damoklesschwert eines Misstrauensantrags über dem Kanzler baumelt? Erntet die SPÖ Rücken- oder Gegenwind? Was heißt es für Neos und Grüne? Zieht die Liste Europa ins EU-Parlament? Oder war's das mit dem politischen Comeback von Johannes Voggenhuber?

Premiere für neuen Innenminister

Erstmals seit 1945 kommt eine Wahl ohne Hochrechnung aus. Da alle Daten bis zur Schließung des letzten Wahllokals in Europa unter Verschluss gehalten werden, wird nach 17 Uhr ein Trendprognose verkündet - mit einer großen Schwankungsbreite. Zu diesem Zweck bündeln die drei Umfrageinstitute Sora, Arge Wahlen und Hajek, die an Wahlabend bisher immer in Konkurrenz zueinander standen, ihre Kräfte, Basis der Prognose sind 5200 Wahltagsbefragungen. Um 23 Uhr feiert der neue Innenminister Eckart Ratz seinen ersten großen Auftritt: Er tritt im EU-Haus vor die Presse und verkündet das Endergebnis.