Peter Pilz sieht im Wahlkampf ein Dilemma für seine Partei: Obwohl laut Umfragen viele Österreicher seine Partei gerne im Hohen Haus sehen würden, liegt die Liste Jetzt noch immer deutlich unter der Einzugshürde von vier Prozent. "Die Leute dürfen sich nicht darauf verlassen, dass uns andere wählen", sagte er am Sonntag in der ORF-"Pressestunde". Noch glaubt Pilz, das Ruder herumreißen zu können.

Überhaupt kann Pilz sich die Umfragewerte, die meist zwischen einem und zwei Prozent pendeln, nicht erklären. Immerhin habe man den BVT-Untersuchungsausschuss durchgesetzt, die Causa Eurofighter weitgehend aufgeklärt und die Schließung des Abdullah-Zentrums durchgesetzt. Punkten will Pilz nun im Wahlkampf, am meisten verspricht er sich von den direkten Konfrontationen mit den Mitbewerbern im Fernsehen.

Wie Peter Pilz die Debatte um den ÖVP-Hack sieht:

Weiterhin klar ist für Pilz, dass "Altkanzler" Sebastian Kurz auch wieder Bundeskanzler wird. Und dass zumindest vier Parteien eine Koalition mit ihm eingehen würden. "Den Norbert Hofer siehst vor lauter Blumensträußen gar nicht mehr", meint der Jetzt-Spitzenkandidat zu den freiheitlichen Avancen. Dem Bundessprecher und Spitzenkandidat der Grünen, Werner Kogler, ist Pilz sogar "dankbar" für die Klarstellung, dass dieser nach der Wahl offen das Gespräch mit Kurz suchen werde.

Höhere Steuern auf Fleisch

Im Fall des mutmaßlichen Hackerangriffs auf die ÖVP-Zentrale spricht Pilz von einer möglichen "Desinformations-Kampagne" durch die Partei. Seit die angebliche Cyber-Attacke bekannt wurde, sei nämlich nicht mehr vom Vorwurf der Verletzung von Wahlkampfkosten-Bestimmungen die Rede. Dabei wäre es leicht, dies mittels der eigenen Buchhaltungssoftware aufzuklären - wozu die ÖVP derzeit allerdings nichts beitrage, so Pilz.

Inhaltlich präsentierte Pilz bekannte Standpunkte. So sei Tierschutz der beste Klimaschutz, weswegen Fleisch aus Massentierhaltung höher besteuert gehöre. Im Asylsystem würden die "falschen" Menschen abgeschoben, weswegen radikale islamistische Prediger trotz eines früheren Innenministers Herbert Kickl (FPÖ) noch immer im Land seien. Religiöse Symbole im öffentlichen Dienst gehörten verboten, radikale Moscheenvereine, aber auch Burschenschaften aufgelöst.

Die gesamte Pressestunde mit Peter Pilz zum Nachsehen: