Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP), derzeit auch Vorsitzender der Landeshauptleutekonferenz, hat am Dienstag Klarheit vom Bund bezüglich einer dritten Teilimpfung der Covid-Schutzimpfung gefordert. Denn vor allem bei älteren Menschen, die in den Alten- und Pflegeheimen geimpft wurden, liege die Immunisierung bereits bis zu acht Monate zurück.

"Es braucht eine rasche Klarstellung des Bundes, ob und wenn ja wann und für wen ein dritter Stich mit der Covid-Schutzimpfung notwendig ist", so Platter. In anderen Ländern wie Israel oder Deutschland sei diese Entscheidung bereits getroffen werden. Daher sei es an der Zeit, auch in Österreich diese Frage zu klären.

Pläne für Wien

Ziel müsse es sein, dass für die Geimpften die Vollimmunisierung weiter aufrecht bleibe. "Viele vor allem ältere Menschen sind in Österreich bereits zu Jahresbeginn geimpft worden", sagte der Landeshauptmann. Er forderte eine rasche Entscheidung auf Bundesebene ein, damit sich die Bundesländer und auch die Gemeinden auf allfällige Impfaktionen für den dritten Stich vorbereiten können.

Das Gesundheitsministerium plant offenbar Auffrischungen ab Herbst - zumindest für die Wiener Pflegeheime. Das berichtet "Wien heute". "Aus heutiger Sicht lautet die Empfehlung für den dritten Stich der CoV-Schutzimpfung rund neun Monate nach der zweiten Impfung. Daher wird im Herbst mit Booster-Impfungen begonnen", hieß es aus dem Ministerium. 

Allerdings haben weder die Europäische Arzneimittelbehörde EMA noch das Nationale Impfgremium bisher eine entsprechende Empfehlung ausgesprochen. "Wir beobachten die Situation gemeinsam mit der EMA und alle Schritte werden eine wissenschaftliche Grundlage haben", sagte eine Kommissionssprecherin am Dienstag in Brüssel. 

Während der deutsche Vakzin-Hersteller Biontech bereits nach sechs Monaten eine Auffrischung empfiehlt, gilt eine Auffrischung nach neun Monaten als sinnvoll. Es gibt aber auch Vorschläge zu noch größeren Intervallen. Ob wirklich für alle Personen eine Auffrischungsimpfung schon nach neun Monaten notwendig sein wird, sei aufgrund der aktuellen Studienlage noch nicht abschließend beurteilbar, heißt es in Brüssel.

In den anderen österreichischen Bundesländern gibt es noch keine konkreten Pläne für den dritten Stich. Die Infrastruktur soll aber meist aufrecht erhalten werden, wie etwa in der Grazer Messe.