Hätten Sie es gewusst: Viele Redewendungen, die heute Teil des allgemeinen Sprachgebrauchs sind, stammen ursprünglich aus dem jagdlichen Umfeld. Egal, ob jemand durch die Röhre schaut oder ein alter Hase ist, auf der Strecke bleibt oder einen Bock schießt – immer lässt sich sprachlich eine Fährte zur Jagd zurückverfolgen. Womit wir auch schon beim eigentlichen Thema angekommen wären: Böcke werden ab sofort wieder vermehrt geschossen.

Video: Josef Trippolt über die Schulter schauen

Darüber freut sich auch Josef Trippolt. Der leidenschaftliche Jäger und weit über die Kärntner Landesgrenzen hinaus bekannte Koch brennt nur darauf, wieder im Wald aktiv zu werden: "Die Rehbockjagd in Mitteleuropa beginnt bekanntlich traditionell im Mai mit der Maibockjagd. Nach der Winterruhe können wir unseren Gästen somit wieder einen qualitativ hochwertigen Frühlingsgruß bieten." In diesem Zeitraum dürfen jedoch nur Schmaltiere, jene, die im 2. Lebensjahr sind, bejagt werden. "Das Fleisch von jungem Rehwild wie dem Maibock ist daher extrem zart, schmeckt herrlich und ist zudem sehr bekömmlich", schwärmt Trippolt.

Bei gesundheitsbewussten Genießern zählt es bestimmt zum wertvollsten Fleisch, das man essen kann. Kurz: nährstoffreich, mager, kalorienarm. Wildfleisch liefert ohnehin reichlich hochwertiges und leicht verdauliches Eiweiß bei sehr niedrigem Fettgehalt. Zudem enthält es Spurenelemente und Mineralstoffe. Vor allem Eisen, da es durch die uneingeschränkte Bewegung besser durchblutet ist. Das erkennt man an der dunkelroten Farbe. Und es hat viele B-Vitamine, die wichtig für Nerven- und Immunsystem, Blutbildung und Wachstumsvorgänge sind.

Sein Maibock-Carpaccio verfeinert Trippolt mit Orangenkrokant
Sein Maibock-Carpaccio verfeinert Trippolt mit Orangenkrokant © Pajman

Fleisch vom Wild ist zwar nicht automatisch bio, aber dennoch ökologisch gut vertretbar. Handelt es sich doch um ein aus der Natur gewonnenes, unverfälschtes Nahrungsmittel. Ein Aspekt, den auch Josef Trippolt unbedingt hervorheben will: "Wildtiere verbringen ihr Leben in freier Wildbahn. Medikamentenrückstände oder Schadstoffbelastung sind bei Wildbret aus unbelasteten Regionen nicht zu befürchten."

Und ein weiterer Punkt muss dringend angesprochen werden: "Das Wild wird stressfrei mitten aus dem Leben gerissen. Es hört den Schuss nicht mehr", verdeutlicht Jäger Trippolt. In Zeiten, in denen Horrormeldungen aus Mastzuchtbetrieben noch immer Thema sind, ein wichtiger Faktor. Das Motto muss lauten: Weniger Fleisch essen, aber dafür in guter Qualität.

Die geschälten Spargelstangen werden im Wasser (separat und liegend) mit etwas Salz, Milch und Olivenöl gekocht
Die geschälten Spargelstangen werden im Wasser (separat und liegend) mit etwas Salz, Milch und Olivenöl gekocht © Pajman

Im Restaurant "Trippolt Zum Bären" in Bad St. Leonhard ist diese selbstverständlich. Seit 40 Jahren begleitet der "Bär" schon das bekannte Haus in Bad St. Leonhard. Stets hochdekoriert. Aus wertvollen Naturprodukten wie Wildfleisch entwickelt Josef Trippolt Gerichte, die, ohne abzulenken, am Punkt sind.

Für das Rückenstück vom Maibock das Wildbret mit Salz, Pfeffer und Lavendel würzen und in einer Pfanne mit etwas Öl beidseitig resch anbraten
Für das Rückenstück vom Maibock das Wildbret mit Salz, Pfeffer und Lavendel würzen und in einer Pfanne mit etwas Öl beidseitig resch anbraten © Pajman

Wild aus freier Wildbahn ist dabei Trippolts wahre Trophäe: "Die Jagd ist ein Zusammenspiel von Verantwortung, Wissen, Notwendigkeit und Passion. Sie bedeutet den Kreislauf des Lebens, Leidenschaft und Einssein mit der Natur." Wie grandios das alles schmecken kann, kochen Sie am besten bald nach!