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  1. Muss es ein Arbeitszimmer geben?
    „Nicht unbedingt“, sagt Arbeitspsychologin Michaela Höfer. Wichtig sei nur, dass es einen ergonomisch passenden sowie ruhigen Platz gibt, an dem man konzentriert arbeiten kann. Sollten andere Familienmitglieder anwesend sein, fixe Arbeits- und Pausenzeiten vereinbaren und Türe schließen. Man kann sich auch mit Schildern helfen, die man an die Türe hängt, damit die Familienmitglieder auch sehen, dass man bei der Arbeit ist.
  2. Wie schafft man es, auch zu Hause Struktur in den Arbeitstag zu bringen?
    Man kann zu Beginn des Arbeitstages eine To-do-Liste schreiben und die Punkte nach Priorität sortieren. Diese Liste ist dann wiederum auch eine Möglichkeit, um dem Arbeitgeber zu zeigen, was man alles geleistet hat. Höfer: „Hier gibt es auch sehr spannende digitale Werkzeuge, mit denen man in einem Team Aufgaben verteilen, aber auch markieren kann, was bereits erledigt ist.“

  3. Was ist in Technikfragen wichtig?
    „Dass sie funktioniert“, so die Expertin. Sei das nicht der Fall, würden Arbeitnehmer durch diesen Ärger ineffizient und könnten nicht mehr die erwünschte Leistung erbringen. In diesen Tagen greifen Unternehmen auf die unterschiedlichsten technischen Möglichkeiten zurück.
  4. Wie kann man Ablenkungen widerstehen?
    Der übervolle Wäschekorb und Geschirrspüler – zu Hause lauern viele Möglichkeiten, sich von der Arbeit ablenken zu lassen. Damit das nicht passiert, gibt es einige Punkte zu beachten: das Festlegen von fixen Arbeitszeiten, für konzentriertes Arbeiten sollte man das Handy ausschalten – aber zuvor den Kollegen mitteilen. Denn sonst könnte der „Machen wir denn schon wieder Pause?“-Vorwurf kommen.
  5. Was tun, wenn es zu einsam wird im Homeoffice?
    Michaela Höfer: „Ein wichtiger Aspekt, um langfristig gerne arbeiten zu gehen und gesund zu bleiben, ist das Gemeinschaftsgefühl. Gerade als Führungskraft sollte man darauf achten, Möglichkeiten anzubieten, dass Menschen auch im Homeoffice in Kontakt bleiben, sich austauschen können und Spaß miteinander haben.“ Deswegen werden in vielen Firmen interne Chats angeboten. Auch Videokonferenzen sind eine gute Möglichkeit, sich auszutauschen – und zu scherzen.

  6. Darf man zu Hause auch Pausen machen?
    Ja, denn nur so bleibt man auch leistungsfähig. Auch hier ist es wieder besonders wichtig, zu kommunizieren und Absprachen mit dem Arbeitgeber und den Kollegen zu treffen, damit im Nachhinein keine Ungereimtheiten auftreten. Michaela Höfer: „Um die Konzentrationsfähigkeit über den ganzen Arbeitstag hinweg aufrechtzuerhalten, ist es enorm wichtig, regelmäßig Pausen zu machen.“
  7. Wie sollte man für Ausgleich zur Heimarbeit sorgen?
    Licht und Bewegung sind zentrale Faktoren für die Gesundheit. Wenn man seine Arbeit zu Hause verrichtet, droht man zu wenig von beidem abzubekommen. Deswegen sollte man im Homeoffice darauf achten, sich genügend zu bewegen (Übungen von Coach Bernd Marl). Außerdem hebt ein Arbeitsplatz mit viel Tageslicht Stimmung und Wohlbefinden.
  8. Wie zieht man am besten eine Linie zwischen Arbeit und Freizeit?
    Rituale können hier ein gutes Mittel sein: Handy/Computer ein- oder auszuschalten. Auch hier gilt es wieder, allen Beteiligten klar zu kommunizieren, wie lange man erreichbar ist. Will man auf Nummer sicher gehen, Uhrzeit in den gemeinsamen digitalen Kalender eintragen.

  9. Wie kann man Missverständnisse vermeiden?
    Die Grundregel im Homeoffice lautet: kommunizieren. Vieles muss individuell abgesprochen, ausverhandelt und alle Beteiligten verständigt werden. Auch wenn bei Mails oder Chatnachrichten Ungereimtheiten auftreten, gilt es, sofort zu telefonieren, um diese aus dem Weg zu räumen, bevor sie Abläufe blockieren. Fazit: Im Homeoffice muss man einen Rahmen schaffen, der den Bedürfnissen aller so gut als möglich gerecht wird: Arbeitgeber, Kollegen und Familie.