„Wir brauchen viel Glück, dass es nicht regnet“, leitet Meteorologe Alexander Hedenig von „Geosphere Austria“ seine Prognose ein. Die Fakten liefern eine ernüchternde Vorausschau. „Kärnten kommt schon am Freitag in eine Südwetterlage. Es stauen sich in der Nacht auf Samstag Wolken an und in den karnischen Alpen beginnt es schon in der Nacht zu regnen. Im Laufe des Samstags wird es im Süden und Westen des Landes wahrscheinlich bereits am Vormittag regnen. Das wird dann eben auch Villach und den Spittaler Raum treffen“, sagt Hedenig. Trockene Phasen soll es geben, sie dürften aber die Ausnahme sein. Der ganze Tag und auch der Abend verlaufen verregnet und trüb. Am ehesten Chance auf Sonne hat der Osten. „Im Lavanttal könnte es bis zum Abend trocken bleiben“, sagt Hedenig. Mit Schneefall ist nicht zu rechnen, die Schneefallgrenze liegt bei 1300 bis 1500 Meter.

Absagen kommt nicht infrage

Zwar behalten die Oberkärntner Narren die Wetterberichte und Wetter-Apps genau im Blick, aufhalten lassen sie sich von der eher bescheidenen Prognose nicht. „Beim Umzug können wir nichts drüber bauen. Für die Party danach werden wir Zelte und Pavillons aufstellen. Unser großer Vereinsraum steht ebenfalls zur Verfügung“, beruhigt Günter Brunner, Faschingskanzler der Gilde Baldramsdorf.

Bislang haben ihn noch keine Absagen von teilnehmenden Gruppen erreicht: „Alle investieren viel Zeit in ihre Wägen. Diese wollen sie dann auch zeigen.“ Erstmals wird heuer das Prinzenpaar von Thomas Morgenstern persönlich in einem Helikopter gebracht. „Es muss schon sehr nebelig sein oder ein starker Wind gehen, dass er nicht fliegen kann“, sagt Brunner. Die Frage, wann es zuletzt an einem Faschingssamstag geregnet habe, kann er nach langem Überlegen beantworten. „Ich glaube, das war zuletzt im Jahr 2000, so Brunner und scherzt zum Schluss: „Die Kehrmaschine hat es am Sonntag halt etwas schwerer.“

In Baldramsdorf freuen sich schon alle Beteiligten auf den Faschingssamstag
In Baldramsdorf freuen sich schon alle Beteiligten auf den Faschingssamstag © Willi Pleschberger

„Alles ist vorbereitet“

Auch in der Stadt Spittal denkt niemand an das Absagen der Veranstaltung. Rund 46 Gruppen haben sich angekündigt, darunter viele neue. „Der Umzug findet auf alle Fälle statt“, versichert Organisatorin Sylvia Preimeß. Regelmäßig checkt sie die Prognosen: „In den vergangenen Jahren hatten wir beim Umzug immer Wetterglück.“ Über eine Schlechtwetter-Alternative haben sich Preimeß und ihre Kollegen noch keine Gedanken gemacht. Eventuell würde man ein Zelt auf dem Burgplatz in Erwägung ziehen: „Es gibt die Lokale und bei der Aftershowparty im ehemaligen Nero ist alles unter Dach.“

Die gute Laune lassen sich die Spittaler Narren nicht nehmen
Die gute Laune lassen sich die Spittaler Narren nicht nehmen © Willi Pleschberger

Wetterbestellung wurde aufgegeben

Optimistisch sind auch die Organisatoren des Obermillstätter Plateaufaschings, der am Faschingssonntag über die Bühne gehen wird. Neben reichlich Essen und Getränken hat die Mitverantwortliche Verena Lagger auch ein Wetterfenster bestellt, wie sie scherzt: „Auf das Wetter hast du als Veranstalter keinen Einfluss, der Umzug findet aber statt.“

Sollte es am Sonntag regnen, haben die Organisatoren für Unterstandmöglichkeiten gesorgt. „Beim Aufbauen am Samstag werden wir schauen, wo wir noch was machen können, aber wir sind ja nicht aus Zucker. Unser Umzug findet nur alle vier Jahre statt, den lassen wir uns vom Regen nicht nehmen.“ Sie schickt vorweg, dass schon viele Gruppen ihr Kommen zugesagt haben.

Lagger: „Wir lassen uns den Fasching nicht nehmen.“
Lagger: „Wir lassen uns den Fasching nicht nehmen.“ © Marco Riebler