Bevor der Getreidemarkt in der Wolfsberger Innenstadt umgebaut und in eine Naherholungszone mit Grünflächen verwandelt wird, muss erst der Schoßbach saniert werden, der teils unterirdisch unter dem Getreidemarkt und unter den Häusern der Altstadt verläuft. Das Problem: Die unterirdischen Gemäuer wurden seit 50 Jahren nicht mehr angegriffen, sind teils kaputt und stellenweise auch zu eng für das Rinnsal, das im Bereich der Radlstegbrücke beim Bezirksgericht in die Lavant mündet. Verstopft der unterirdische Kanal, würde der gesamte Getreidemarkt und Hohe Platz unter Wasser stehen.

1,3 Millionen Euro teurer

„Wir müssen erst den Unterbau in Ordnung bringen, bevor wir mit der Oberflächengestaltung des Getreidemarktes beginnen können“, erklärte Bürgermeister Hannes Primus (SPÖ) im Zuge der Gemeinderatssitzung am 29. Februar. Nachdem sich die im Jahr 2021 geschätzten Kosten aufgrund des gestiegenen Baukostenindex von 4,4 Millionen Euro nun auf 5,7 Millionen massiv erhöhen, hat der Gemeinderat einstimmig einen neuen Finanzierungsplan beschlossen, da sich der Gemeindeanteil für die Erneuerung beziehungsweise den Hochwasserschutz des Schoßbachkanales von 950.000 Euro auf 1,4 Millionen Euro erhöht. Rund 700.000 Euro davon werden allerdings von den Stadtwerken aufgebracht.

Die zweite Baustufe wird sich vom Bardelhaus bis zum Getreidemarkt ziehen
Die zweite Baustufe wird sich vom Bardelhaus bis zum Getreidemarkt ziehen © Bettina Friedl

„Aus heutiger Sicht wird im April mit den Bauarbeiten am Kanalplatz gestartet, von der Markuskirche bis zum Bardelhaus hinauf, wo der Schoßbach unter dem Haus verläuft. Diese erste Etappe ist mit zwei Monaten veranschlagt, aber nachdem seit 50 Jahren nichts am Kanal gemacht wurde, könnte es auch zu Überraschungen kommen“, fürchtet Primus. Im zweiten Bauabschnitt ist der Bereich vom Bardelhaus bis zum Reckturmweg dran, der dritte Abschnitt betrifft die Schoßbachstraße. „Kurzzeitig ist bei allen Baulosen mit Verkehrssperren zu rechnen, die wir versuchen, so kurz wie möglich zu halten. Sollte es längere Sperren geben, beispielsweise zwischen Bardelhaus und Getreidemarkt, werden wir das natürlich rechtzeitig ankündigen. Die Anrainer werden wir im Vorfeld gesondert informieren“, so Primus.

Für die Sanierung des insgesamt 380 Laufmeter langen Bauloses entlang des Schoßbaches ist eine einjährige Bauzeit vorgesehen. „Es wird kein einfaches Baulos“, sagte Stadtrat Josef Steinkellner (ÖVP) als Referent für Straßen- und Wasserbau. Erst wenn der gesamte Unterbau abgeschlossen ist, werde der Getreidemarkt neu gestaltet. Diese werde über eine Million Euro verschlingen.