Ein gutes Ziel haben sie, die Feldkirchner Sportschützen. Und Ausdauer: Immerhin feierte der Sport-Schützenverein (SSV) Feldkirchen jetzt sein 225-jähriges Bestehen. Der Verein, gegründet 1798 als „Scheibenschützen-Gesellschaft in Feldkirchen“, zählt zu den ältesten in der Region und hat eine bewegte Geschichte, die tief in die Bamberger Marktepoche zurückreicht.

Die tatsächlichen Wurzeln des Vereins gehen zurück bis ins Jahr 1632, als in Feldkirchen eine Schützengilde existierte. Durch die Gegenreformation und die Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges erlebte das Schießwesen seinen Niedergang. 1938 führte der Anschluss an das Deutsche Reich zur Auflösung der Schützenvereine und zur Eingliederung in den NS-Bund für Leibesübungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg, unter der englischen Besatzung, war jede Vereinstätigkeit verboten, was jedoch bald gelockert wurde.

Der alte Schießstand St. Ruprecht
Der alte Schießstand St. Ruprecht © KK/Privat

Mehr Jugend in den Verein

So kam es 1950 zur Wiedergründung des Sport-Schützenvereins in Feldkirchen. 1954 wurde der Kärntner Landesschützenverband erneut ins Leben gerufen, mitbegründet von Fido Missoni, dem langjährigen Oberschützenmeister des SSV Feldkirchen. „Der Verein erlebte sowohl Höhepunkte als auch schwierige Zeiten, mit Schwankungen in der Mitgliederzahl“, sagt Obmann, Raphael Rauter. So soll die Zukunft vor allem auch junge Mitglieder bringen. „Wir wollen wieder mehr Jugend für den Schießsport begeistern.“

Das Kaiser-Jubiläumsschießen 1908
Das Kaiser-Jubiläumsschießen 1908 © KK/Privat

Der Verein zog 1978 in die aktuellen Vereinsräumlichkeiten um. „Auch dieses Vereinslokal wird aktuell renoviert“, fügt hier der Obmann ein. Unter den Führungspersönlichkeiten wie Fido Missoni, Herwig Kittner, Johann Reiter und Udo Moser, sowie den Funktionären Dieter Hardt-Stremayr und Werner Morak, erlebte der Verein zahlreiche Erfolge. Besonders hervorzuheben ist die Einführung der „Laufenden Scheibe“ Disziplin, die bis heute eine der erfolgreichsten Sparten des Vereins darstellt. Dem kärnten.museum wurden bei so einer Vereinsgeschichte auch einige kostbare Dinge übergeben. Eine ganze Sammlung von historischen Schießscheiben vom Sport-Schützenverein Feldkirchen kann man in Klagenfurt bewundern.

Von 8 bis 89 Jahren

Anlässlich des Jubiläums erhielt der Verein von Landeshauptmann Peter Kaiser nun auch das Kärntner Landeswappen. „Diese Ehre wird jedem einzelnen Vereinsmitglied teil - allen Funktionären, Mitgliedern und Sportlern, die den Verein über die Jahre geprägt haben. Derzeit fließt viel Energie und Arbeit in die Renovierung des Vereinslokals. Was für ein generationsübergreifendes Hobby das Schießen ist, zeigt die Vereinsstruktur: Dieter Hardt-Stemayr ist mit 89 das älteste Mitglied, Lea Hernler mit acht Jahren das jüngste. „Und wir gehen auch mit unserem Blick auf Tradition stets mit der Zeit. Wir werden uns jetzt auch moderne elektronische Anlagen zulegen, um am Puls der Zeit zu sein“, stellt der Obmann in Aussicht.

<strong>Dieter Hardt-Stremyr</strong> (89 Jahre ältestes Mitglied und ehemaliger Jugendtrainer auch von Raphael Rauter), <strong>Lea Hernler</strong> (8 Jahre und jüngste Vereinsmitglied) und Oberschützenmeister & Obmann <strong>Raphael Rauter</strong>.
Dieter Hardt-Stremyr (89 Jahre ältestes Mitglied und ehemaliger Jugendtrainer auch von Raphael Rauter), Lea Hernler (8 Jahre und jüngste Vereinsmitglied) und Oberschützenmeister & Obmann Raphael Rauter. © Manfred Schusser