Die warme Jahreszeit naht und damit steigt auch die Lust auf Ausflüge ans Meer. Touristikern bereitet jetzt aber eine Straßensperre zwischen Norditalien und dem Kärntner Gailtal Sorgen. Denn seit einem Felssturz Anfang Dezember ist der Plöckenpass auf italienischer Seite gesperrt – und das bis voraussichtlich Ende des Jahres. Nicht nur die Unternehmer der Betriebe, die direkt an der Straße „52 bis“ liegen, bangen ums Geschäft. Sogar bis in die beliebten Badeorte an der Adria reicht die Sorge um Umsatzeinbußen.

Im Badeort Lignano sorgt man sich, dass wegen der Straßensperre Touristen ausbleiben könnten, berichtet die Friauler Tageszeitung „Messaggero Veneto“. Denn die Straße würde vor allem von Urlaubern aus Oberkärnten und Osttirol gerne genutzt, um rasch ans Meer zu gelangen. Die Touristiker fürchten, dass die weiteren Wege vor allem Kurzurlauber abschrecken könnten.

Die Gemeinderäte des Ortes Paluzza, in dessen Gemeindegebiet das durch Steinschläge beschädigte Straßenstück fällt, haben jetzt eine Petition unterzeichnet, die an die Region Friaul-Julisch Venetien ergeht. Darin fordern sie einstimmig, dass Betriebe, die wegen der Straßensperre finanzielle Einbußen hinnehmen müssen, eine Entschädigung erhalten.

Polit-Streit geht weiter

Nach wie vor nicht beendet ist das politische Geplänkel um die Straße. Im Nachbarort Paularo plant man jetzt sogar, eine Bergstraße nach Kärnten auszubauen und zu asphaltieren. Einer der Gemeinderäte von Paluzza äußerte seine Bedenken, dass die Finanzierung dieser neuen Straße in Paularo die bereits für die Sanierung der Plöckenpass-Straße freigegebenen Mittel vermindern würde. Diesmal kommt die Kritik nicht von der Opposition, sondern aus den eigenen Reihen der politischen Befürworter der neuen Straße.

Auch die Obergailtaler Wirtschaft fühlt sich von der Politik im Stich gelassen. Betriebe erleiden Umsatzeinbußen, weil die italienischen Kunden und durchreisenden Gäste aus Italien komplett ausgefallen sind. Die Betriebe brauchen Hilfe, wie seinerzeit im Görtschitztal.