Die FPÖ Kärnten hat am Dienstag im Sonderlandtag einen Dringlichkeitsantrag gegen Laborfleisch eingebracht. Herstellung, Verkauf und Vermarktung von kultiviertem Fleisch soll zur Gänze verboten werden. Denn Laborfleisch würde die heimische Landwirtschaft gefährden und eine Abhängigkeit von internationalen Großkonzernen verursachen, argumentieren die Freiheitlichen.

Der Antrag wurde intensiv diskutiert, dann jedoch mit den Stimmen von SPÖ und ÖVP abgelehnt. „Dieses Verhalten der Regierungsparteien ist absolut enttäuschend. Es zeigt sich leider, dass die Sonntagsreden insbesondere der ÖVP wenig wert sind. Denn wenn es um konkrete Beschlüsse geht, können sich unsere Bauern und die Bevölkerung wie immer nicht auf die ÖVP verlassen“, kritisiert FPÖ-Chef Erwin Angerer.

Bereits vor Wochen eingebracht

Diese Kritik weist ÖVP-Landtagsabgeordnete Stefanie Ofner zurück und sagt: „Wir lehnen Laborfleisch eindeutig ab. Es gab inhaltliche Gründe gegen den Dringlichkeitsantrag.“ Sie selbst hat bereits vor Wochen einen Antrag eingebracht, der ein Verbot von In-Verkehr-Bringen von Laborfleisch vorsieht. „Dieser Antrag wird Mitte März im Ausschuss diskutiert und wäre hinfällig, wenn wir für den Dringlichkeitsantrag gestimmt hätten“, sagt Ofner. Ziel sei, dass man sich parteiübergreifend auf ein Laborfleischverbot einige und einen gemeinsamen Antrag erstelle. Dann könnte bereits Ende März im Landtag ein Laborfleisch beschlossen werden.

Unterstützt wurde der FPÖ-Dringlichkeitsantrag vom Team Kärnten. Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer und Franz Josef Smrtnik, Landwirtschaftssprecher des TK im Landtag, sprechen sich entschieden gegen eine Zulassung von künstlichem Laborfleisch in der EU aus und betonen: „Es würde weitere Landwirte zum Aufgeben zwingen und auch etliche Selbstvermarkter in den Regionen in ihrer Existenz gefährden.“