Diesen Nachtdienst werden Mert Ünver (25) und seine Kollegin Teresa Nößler (24) so schnell wohl nicht vergessen. Die beiden Polizisten der PI Wolfsberg dürften Sonntagfrüh wohl zu Lebensrettern geworden sein. Ein 23-jähriger Lavanttaler hatte sich selbst in eine lebensbedrohliche Situation gebracht, die beiden Beamten mussten ihn aus der eiskalten Lavant ziehen.

Was war passiert? Ünver und seine Kollegin waren gegen 4 Uhr in der Früh gerade in der Stadt auf Streife. In den Tagen zuvor hatte es nämlich in einer Gasse einen Einbruch gegeben. Ünver: „Da fiel uns der junge Mann auf. Er wurde plötzlich ganz hektisch.“ Der Mann flüchtete mit seinem Rad vor den beiden Polizisten. Bei der Suche nach ihm entdeckten ihn Ünver und Nößler schließlich in der Lavant treibend: „Er hat sich an einen Ast geklammert.“ Abgespielt hat sich das Ganze im Bereich der sogenannten „Gelben Brücke“ in Wolfsberg. Das Fahrrad hatte der 23-Jährige zuvor abgestellt, er wollte offenbar durch den Fluss vor der Polizei flüchten. Warum, das ist nicht wirklich klar. „Er hat gesagt, dass er Angst vor uns hatte“, sagt Ünver. Der 23-Jährige war weder alkoholisiert noch stand er unter Drogeneinfluss. Es lag laut Polizei auch kein strafbares Verhalten vor.

Der Zwischenfall ereignete sich im Bereich der „Gelben Brücke“ in Wolfsberg
Der Zwischenfall ereignete sich im Bereich der „Gelben Brücke“ in Wolfsberg © Bachhiesl Georg

Starke Strömung

Ünver und seine Kollegin reagierten ohne zu zögern. Der 25-Jährige stieg ebenfalls ins Wasser und schaffte es, nach dem Mann zu greifen. Gesichert wurde er von seiner Kollegin. Der junge Polizist zog den völlig durchnässten 23-Jährigen mit großer Kraftanstrengung aus dem Wasser: „Die Strömung ist in diesem Bereich sehr stark.“ Bis zum Eintreffen der Rettungskräfte wurde der unterkühlte und völlig erschöpfte Lavanttaler von den beiden Polizisten mit einer Isolierdecke im Streifenwagen gewärmt. Anschließend wurde er von der Rettung in das Krankenhaus nach Wolfsberg gebracht.