Doch nicht ausgestorben

Das Comeback des Jahres hat ein Tier geliefert, das in Kärnten als ausgestorben galt. Doch wie Fotos einer Wildkamera beweisen, erobert sich der seltene Vierbeiner im Gailtal seinen Lebensraum zurück. Es handelt sich um die Wildkatze. „Erst jüngst gelangen eindeutige Wildkamerafotos, die belegen, dass die scheue Jägerin im Bundesforste-Revier Hermagor eine Heimat gefunden hat“, berichteten die Österreichischen Bundesforste (ÖBf).

Das Foto der Wildkatze stammt aus einer Wildkamera im Bezirk Hermagor
Das Foto der Wildkatze stammt aus einer Wildkamera im Bezirk Hermagor © ÖBF/Felis

Felsbrocken auf Haus gedonnert

Doch die Natur meinte es 2023 nicht immer gut mit Kärnten. Im August hinterließen schwere Unwetter eine Spur der Verwüstung im ganzen Land. Murenabgänge, Hangrutschungen, überflutete Straßen und Gebäude - die Liste war lang. Besonders schwer traf es ein Haus in der Ortschaft Rottenstein in der Gemeinde Ebenthal. Ein riesiger Felsbrocken donnerte auf das Gebäude, das zum Glück bereits am Vorabend evakuiert worden war.

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Melissa Naschenweng bei der Polizei

Ein Kärntner Jahresrückblick kommt an einem Promi nicht vorbei: Melissa Naschenweng. Die Kärntner Schlagersängerin hat polarisiert. Aber egal, ob geliebt oder nicht, unter den Geschichten des Jahres mit dem größten Leserinteresse ist die 33-Jährige gleich mit mehreren Schlagzeilen vertreten. Stellvertretend für alle erinnern wir uns noch einmal an die beliebteste: Melissa Naschenweng heißt ab Oktober Trixi Mooswalder. Für die Lesachtalerin ging heuer ein Traum in Erfüllung. An der Seite von Paul Pizzera, Otto Jaus und Valerie Huber spielte sie eine Gastrolle im Spielfilm „Pulled Pork“ – als Polizistin „Trixi“.

 
„Fühle mich in Uniform sehr wohl“, so Naschenweng  
„Fühle mich in Uniform sehr wohl“, so Naschenweng   © Constantin Film Österreich

Fake News zu Armin Assinger

Ein weiteres prominentes Gesicht sicherte sich ebenfalls einen Platz in unseren Top-Geschichten des Jahres: Armin Assinger. „Mister Millionenshow“ wurde nämlich zum Opfer von Fake News. Die österreichische Großbank erhebe Vorwürfe gegen Assinger. So der Inhalt der falschen Schlagzeilen über das ehemalige Ski-Ass. Ebenfalls „fake“ war ein Foto, auf dem er scheinbar von der Polizei abgeführt wird. „Wir werden rechtliche Schritte dagegen einleiten“, schrieb damals auch Ehefrau Sandra Assinger auf ihrer Facebook-Seite.

Zug-Passagiere gestrandet

Ein Ereignis, das Kärnten 2023 besonders bewegte, spielte sich vor nicht einmal einem Monat ab. „Bodenlose Frechheit.“ – „Unfähigkeit im Management.“ – „Absolutes Desaster.“ Das waren noch die freundlichsten Kommentare, die viele Passagiere nach dem ersten Dezember-Wochenende für die Bahn übrig hatten. Auf der Strecke von Wien nach Kärnten war es zu Stromausfällen wegen des Schneefalls gekommen. Züge mussten umgeleitet werden, der Verkehr wurde teilweise eingestellt. Hunderte Passagiere wurden aus dem Zug geworfen und strandeten in Graz.

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Jahr der Millionenbetrugsfälle

2023 war zudem das Jahr der Millionenbetrugsfälle in Kärnten und man kam an den Kürzeln EXW und MFP (My First Plant) nicht vorbei. Die Staatsanwaltschaft hatte im Fall der EXW-Wallet-Gruppe Anklage gegen acht Personen eingebracht. Sie warf ihnen gewerbsmäßig schweren Betrug, Geldwäscherei, Ketten- und Pyramidenspiel sowie kriminelle Vereinigung vor. Das Strafmaß für fünf Kärntner, zwei Tiroler und einen Kroaten beträgt ein Jahr bis zehn Jahre Freiheitsstrafe. 14 Millionen Euro ist der bisherige Schaden, es gibt 40.000 Opfer. Absolute Mindestwerte, wie die Staatsanwältin im Prozess sagte. Eine Zeugin nannte in ihrer Einvernahme eine Schadenssumme von 100 bis 120 Millionen Euro. Im Oktober hatte die Staatsanwaltschaft zudem die „Firma“ PrivaFund.io im Visier. Ein Insider ging von rund 20 Millionen Euro aus. 

Im September startete der EXW-Prozess
Im September startete der EXW-Prozess © Markus Traussnig

Enttäuschte Fans

Es hätte ein Sommer der Konzerte für das „Viereck“ vor der Burg Hochosterwitz werden sollen.  Doch das Wetter machte den Veranstaltern - zumindest zum Teil - einen Strich durch die Rechnung. Während Alvaro Soler die Sonne Spaniens über Hochosterwitz aufgehen ließ und gemeinsam mit Josh. als „Vorband“ 5000 Fans begeisterte, musste das Nena-Konzert am Tag darauf nach nur einer Stunde vorzeitig beendet werden. Aufgrund des starken Regens wurde das Konzertgelände evakuiert. Viele Fans hatten dafür nur wenig Verständnis.

Beim Konzert von Alvaro Soler spielte das Wetter mit
Beim Konzert von Alvaro Soler spielte das Wetter mit © Helmuth Weichselbraun

Robbie Williams war da

Für noch mehr Aufregung sorgte zwei Wochen zuvor ein weiteres Konzert, das allerdings nie stattfand. Es hätte eines der ganz großen Konzertereignisse in diesem Jahr werden sollen: Robbie Williams vor der Kulisse der Burg Hochosterwitz. 15.000 bis 18.000 Fans waren angekündigt, doch kurz vor dem Großereignis folgte die Absage. Da der Superstar sowieso schon in Kärnten war, ließ er es sich am Wörthersee gut gehen und meldete sich via Insta-Story bei seinen Fans.

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Politiker auf Flucht vor der Polizei

Schwer alkoholisiert erwischten Ende März Polizisten im Bezirk Völkermarkt einen Autofahrer. Anfang April wurde schließlich bekannt, wer am Steuer saß: ein SPÖ-Politiker aus demselben Bezirk. Betrunken hatte sich der Mann ans Steuer gesetzt und war auf der Südautobahn (A2) von Klagenfurt nach Völkermarkt gefahren: rund 30 Kilometer lang im Abendverkehr, mit mindestens 1,6 Promille. Bei Völkermarkt fuhr er von der A2 ab und krachte gegen ein Verkehrszeichen. Statt stehenzubleiben setzte er seine Fahrt fort, bis zu einer Deponie. Dort stellte er seinen Wagen ab und flüchtete in einen angrenzenden Wald.