Der britische Konferenzpräsident Alok Sharma erwartet für den heute in Glasgow beginnenden zweiwöchigen Weltklimagipfel COP26 „definitiv schwierigere“ Gespräche als beim bahnbrechenden Abkommen von Paris 2015. „Die schwierigsten Fragen sind noch übrig, und die Zeit läuft uns davon“, sagte Sharma kürzlich. Die zweiwöchige Klimakonferenz wird als entscheidend für die Festlegung weltweiter Emissionsziele zur Verlangsamung der Erderwärmung angesehen.

Was sind die wichtigsten Ziele und Streitpunkte?

Im Zuge des Pariser Abkommens 2015 haben sich 197 Länder darauf geeinigt, die Erderwärmung auf weniger als zwei Grad zu begrenzen. Dafür sollen die Regierungen nationale Klimaschutzpläne vorlegen. Die bisher angekündigten Maßnahmen reichen nach Einschätzung der UNO allerdings bei Weitem nicht aus, um das Ziel von Paris zu erreichen. Die Verschärfung der nationalen Klimaschutzpläne wird ein wichtiger Bestandteil der Verhandlungen in Glasgow sein.

Worum geht es beim Tauziehen um die zwei Grad?

In Paris hatte man sich darauf geeinigt, den globalen Hitzetrend im Vergleich zu vorindustriellem Niveau auf weniger als 2 Grad und wenn möglich auf nicht mehr als 1,5 Grad Celsius einzubremsen. Derzeit sind wir von einem Erreichen dieses Zieles weit entfernt. Die bisher vorliegenden Ziele dürften laut Einschätzung des Weltklimarates bis Ende des Jahrhunderts zu einer Erwärmung von 2,7 Grad Celsius führen – was unkalkulierbare Folgen für alle Bewohner dieses Planeten hätte. Deswegen hofft die UNO auf ein Nachschärfen bei den Klimazielen.

Haben die Pandemie und die Lockdowns nicht schon geholfen, den Anstieg der klimaschädlichen Emissionen einzubremsen?

Die Einspar-Effekte durch Corona gab es tatsächlich - doch sie sind längst schon wieder aufgebraucht. Kurz vor Beginn der zwei Wochen dauernden 26. Konferenz, zu der 20.000 Teilnehmer erwartet werden, klafft laut UNO immer noch eine große Lücke zwischen den Pariser Vereinbarungen und der Summe der nationalen Zusagen. 

Wie erfolgt die Umsetzung des Pariser Abkommens?

Auch bei den Regeln der Umsetzung sind die Staaten uneinig. Offen ist unter anderem der komplexe, aber entscheidende Punkt, wie ein Emissionshandel zwischen den Staaten aussehen könnte ohne Schlupflöcher offen zu lassen.

Worum geht es bei dem Streit ums Geld für die Entwicklungsländer?

Viele Länder, die von der Erderwärmung hart getroffen werden, sind arme Staaten, denen Hilfe zugesagt wurde. Bisher wurde ihnen erst ein Teil der von den Industriestaaten zugesagten Gelder wirklich zur Verfügung gestellt.