Bei manchen Personen halten Schuldgefühle dann doch etwas länger an. So zumindest bei einem US-Amerikaner, der sich nach 52 Jahren für einen Diebstahl entschuldigte und seine Schulden begleichen wollte.

„Ein törichter Student“

Doch der Reihe nach. Vor mehr als fünf Jahrzehnten verbrachte ein Amerikaner einige Tage in München. Ein Besuch im berühmten Münchner Hofbräuhaus durfte damals nicht fehlen. Dabei stahl der Tourist einen der begehrten bläulichen Steinkrüge.

Die Bierkrüge sind begehrt
Die Bierkrüge sind begehrt © imago stock&people

Heute, 52 Jahre nach dem Diebstahl, plagte den Amerikaner das schlechte Gewissen. Er schickte einen Brief ans Hofbräuhaus, in dem er gestand, einen „eurer bläulichen Steinkrüge mit eurer Signatur HB“ ohne Bezahlung entwendet zu haben. In dem Brief schrieb der Mann auch: „Der Krug ist noch in meinem Besitz, aber ich weiß, dass ich dafür bezahlen muss“. So legte er 50 Dollar bei, um seinen Diebstahl von einst wiedergutzumachen. Der Mann unterschrieb den Brief mit „Ein törichter Student“.

Steinkrüge werden nur noch an Stammgäste ausgegeben

Im Hofbräuhaus freute man sich über den ehrlichen Dieb. Wolfgang Sperger, Wirt des Münchner Hofbräuhauses, nahm die Entschuldigung jedenfalls an. Es sei auch nicht das erste Mal, dass so etwas passiert sei. Schon vor fünf Jahren habe eine Amerikanerin einen Maßkrug zurückgeschickt.

Wer ohne schlechtes Gewissen einen Maßkrug erwerben möchte, kann dies übrigens für 50 Dollar im Online-Shop der Brauerei tun. Im Hofbräuhaus gibt es die beliebten Steinkrüge allerdings seit 1972 nur noch für Stammgäste.