Es ist die Frage, die zu viele Antworten kennt: Trägt ein Elektroauto tatsächlich einen größeren CO2-Rucksack als ein Auto mit einem Verbrennungsmotor? Dazu gibt es unterschiedlichste Auswertungen, fast keine Theorie umfasst alle CO2-Quellen, von der Herstellung (Batterie) bis zum durchschnittlichen Lebenszyklus und der Wiederverwertung (Rohstoffe genauso wie Batterien).

Jetzt erschien eine neue Studie, die besagt, dass die Klimabilanz für E-Autos nur in wenigen Ländern  mit viel Kohlestrom negativ sei – und zwar auf ihre gesamte Lebensdauer berechnet. In den meisten Ländern der Welt würden E-Autos schon eine bessere CO2-Bilanz aufweisen. Die Studie ist im Wissenschaftsmagazin "Nature" erschienen und rechnet vor, dass im gewichteten globalen Schnitt E-Autos um 31 Prozent weniger klimaschädlich seien, als jene mit Verbrennungsmotoren.

Die Studie hat - mit Stand 2015 - für 59 Länder bzw. Regionen ermittelt, welche Autos genutzt werden und deren CO2-Belastung mit jener von des mittleren E-Autos verglichen. Am größten ist der Vorteil in Ländern wie Schweden oder der Schweiz, die ihren Strom fast ausschließlich aus erneuerbaren Quellen oder aus Atomkraft produzieren.

In Österreich liegt die mittlere CO2-Einsparung dank Wasserkraft bei 54 Prozent. Negativ fällt der Vergleich nur in sechs Ländern aus, die ihren Strom (noch) großteils mit Kohle produzieren. Darunter sind Indien, Polen und Estland.

Rechne man die aktuellen technologischen Trends weiter, so werde es bis spätestens 2050 weltweit kein Land mehr geben, in dem sich das E-Auto nicht zumindest im Schnitt der Modelle als die klimaschonendste Antriebsart erweist, schreiben die Studienautoren. Sollte die Politik alles daran setzen, die Erderwärmung bei zwei Grad zu begrenzen wäre der Vorteil für E-Autos noch größer.

Würde die Politik E-Autos fördern, aber weiter in Kohlestrom investieren, dann könnte zwar die Bilanz negativ bleiben, aber das sei nur eine theoretische Möglichkeit, meinen die Forscher. Am grundsätzlichen, wachsenden Vorteil des E-Autos ändere das nichts - zumal es auch bei der Batterieproduktion und beim Verbrauch laufende Fortschritte geben sollte.

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