Offiziell ist noch gar nichts, denn erst Mitte September müssen bei der Bundessportorganisation (BSO) im "Haus de Sports" in Wien die Wahlvorschläge eintreffen. Und erst am 4. November wird die Österreichische Sportversammlung den neuen BSO-Präsidenten wählen, der Herbert Kocher nachfolgen wird.

Dazu muss man wissen: Die Bundessportorganisation ist laut Eigendefinition auf der Homepage die "Dach- und Serviceorganisation des organisierten Sports" in Österreich. In ihr haben die sogenannten Fachverbände eine Stimme, aber auch die drei Dachverbände Askö, Asvö und Union - garantiert in Summe zumindest gleich viele Stimmen wie alle Fachverbände zusammen, aber das wäre wieder eine eigene Geschichte - irgendwie typisch österreichisch halt.

Wechselnde Sympathie

Noch vor Kurzem schien alles klar: Der ehemalige steirische Landeshauptmann Franz Voves galt als Favorit aller Lager. Sogar die bürgerliche Union soll für Voves gewesen sein, der als Sportreferent in der Steiermark viel weiterbrachte und als Ex-Leistungssportler Ahnung hat. Zudem ist Voves ein Roter, der BSO-Präsident in diesem Land "traditionell" SPÖ-besetzt. Doch just die eigene Partei legte sich quer.

Der Gewerkschaftsbund, dem Voves am Ende seiner Amtszeit einmal die Meinung sagte, opponierte vehement, der SPÖ-nahe Askö muss Folge leisten, wie man hört. Und das heißt: BSO-Präsident wird Ex-ÖGB-Präsident Rudolf Hundstorfer. Der hat zwar vom Spitzensport nicht viel Ahnung, dafür aber nach verlorener Bundespräsidentenwahl Zeit.

Ob das dem Sport in diesem Land viel nützt, bleibt die Frage.

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