Wir haben schnell gelernt, mit diesen schwierigen Rahmenbedingungen umzugehen, gerade in unserer Branche muss man auch mit Krisen leben können“, betont Klaus Scheitegel, Generaldirektor der Grazer Wechselseitigen. Das vergangene Jahr konnte der Versicherungskonzern trotz Pandemie „mit einem soliden Wachstum“ abschließen.

Als „erfreuliches Highlight“ bewerten Scheitegel und Othmar Ederer, Vorstandsvorsitzender der Grawe-Vermögensverwaltung, zwei Akquisitionen, die man in Südosteuropa über die Bühne bringen konnte. In Montenegro wurde die „Swiss Osiguranje Podgorica“ zugekauft, eine Übernahme der Marke „klein, aber fein“, wie es Scheitegel ausdrückt. Die Gesellschaft sei bei Kfz-Versicherungen Nummer fünf am montenegrinischen Markt und eine gute Ergänzung zum bestehenden Grawe-Geschäft. Ein größeres „Kaliber“ sei die „Eurolink Insurance Inc. Skopje“ im Bereich Schaden/Unfall die Nummer zwei in Nordmazedonien. Diese Übernahme sorge dafür, dass die Grawe, die in Nordmazedonien bereits zwei Gesellschaften betreibt, mit rund 20 Prozent Marktanteil zum Marktführer aufsteige. Zukäufe seien auch weiterhin nicht ausgeschlossen, „es kommen derzeit immer wieder gewisse Dinge in Bewegung, der Westbalkan ist für uns von großem Interesse“.

Insgesamt ist Grawe in 13 Ländern aktiv, eine geografische Ausweitung sei nicht geplant. Gesamt gesehen blicke die Grawe „optimistisch in die Zukunft“, diese Zuversicht speise sich auch aus den Erfahrungen der vergangenen Monate, „wir haben gesehen, dass es von großem Vorteil ist, wenn man breit aufgestellt ist, unsere Mitarbeiter haben sich sehr engagiert, auch in der Digitalisierung ist binnen eines Jahres enorm viel weitergegangen, wichtig war auch unser dichtes Netz an Regionalbüros“, sagt Scheitegel.

„Dieses nachhaltige Wachstum“ spiegle sich auch in den Bilanzzahlen wider. So steigerte die Grawe AG 2020 sowohl ihre Prämieneinnahmen um 3,3 Prozent auf 649,8 Millionen Euro als auch ihren Gewinn um 8,3 Prozent auf 65,2 Millionen Euro. Die Versicherungsleistungen in den Feuer- und Sachversicherungssparten haben sich gegenüber dem Vorjahr um 27,9 Prozent erhöht. Die gesamte Grawe-Gruppe (Versicherungs-, Banken- und Immobiliensektor) konnte unterdessen ein Prämienwachstum von insgesamt 4,5 Prozent auf 992,6 Millionen Euro sowie einen Gewinn von 122,4 Millionen Euro (minus drei Prozent zu 2019) verbuchen. „Rückblickend können wir festhalten, dass sich die Grawe im vergangenen Geschäftsjahr weiterentwickeln konnte und sogar gestärkt aus der Covid-19-Krise hervorgeht“, sagt Scheitegel.