Die Europäische Union (EU) mahnt westliche Banken zur Vorsicht beim Kauf russischer Staatsanleihen. Ein EU-Vertreter sagte am Dienstag, die Institute könnten zwar grundsätzlich in Bonds der Regierung in Moskau investieren. Aber sie dürften dabei nicht die EU-Sanktionen wegen des Ukraine-Konflikts umgehen.

Demnach dürfen europäische Finanzinstitute russischen Staatsfirmen - darunter auch Banken - kein Geld leihen. "Jede Bank muss genau darauf achten, dass die aufgeführten Einrichtungen nicht über Dritte Zugang zum Kapitalmarkt erhalten", sagte der EU-Insider, der namentlich nicht genannt werden wollte.

Bonds im Wert von drei Milliarden Dollar

Russland hatte zuvor über einen Sprecher des Präsidialamtes eine Mahnung der EU an ihre Banken als ungerechtfertigt kritisiert. Die "Financial Times" (FT) berichtete am Montag, die EU habe Banken wegen der russischen Anleihen gewarnt. Die Regierung in Moskau hat 25 westliche Banken und drei heimische Institute eingeladen, Angebote für Bonds im Volumen von 3 Milliarden Dollar (2,7 Milliarden Euro) abzugeben. Es wäre das erste Mal seit 2013, dass Russland den internationalen Kapitalmarkt anzapft.