Die deutsche Lokführergewerkschaft GDL hat im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn ein neues Angebot zurückgewiesen und droht mit weiteren Streiks. "Diesmal wird es richtig lange", hieß es am Donnerstagabend in einer Erklärung, die auf der GDL-Webseite veröffentlicht wurde.

Die von der Bahn gebotenen Entgelterhöhungen seien zu wenig. Außerdem gebe es etwa bei den Themen Arbeitszeit oder Überstunden keine Angebote. Die Verhandlungstaktik der Bahn nehme "skurrile Züge" an.

Bereits sieben Streiks

Die bei der GDL organisierten deutschen Lokführer hatten im April im laufenden Tarifkonflikt zum siebten Mal gestreikt. Der Personenverkehr war zwei Tage und der Güterverkehr drei Tage betroffen. Millionen Reisende waren betroffen.

Nach dem erfolglosen Spitzengespräch am Mittwoch legte die Bahn ein neues Angebot vor, dass nach Konzernangaben annähernd so hoch wie der Abschluss im öffentlichen Dienst ist. Es sieht eine stufenweise Lohnsteigerung ab Juli um 4,7 Prozent und einen Einmalbetrag von 1.000 Euro vor.

Weitere Streitpunkte

Die Bezahlung ist aber nicht Kern des Konfliktes: Die GDL will nicht nur für Lokführer, sondern auch Zugbegleiter und Rangierführer eigene Verträge abschließen. Dies strebt auch die größere, konkurrierende Gewerkschaft EVG an. Die Bahn wiederum will unterschiedliche Abschlüsse für dieselbe Berufsgruppe vermeiden.

Parallel legte die Deutsche Bahn daher der EVG ein ähnliches Angebot vor. Die EVG-Tarifkommission will es am 11. Mai endgültig bewerten. Streiks schloss die Gewerkschaft nicht aus. Ziel bleibe aber ein Abschluss mit der Bahn bis Juni.