Die Situation ist angespannt: Nach der Androhung eines langen Streiks durch die Lokführergewerkschaft GDL setzt die Deutsche Bahn weiter auf Gespräche. Die Bahn hoffe, dass die GDL auf das "seriöse Angebot" des Unternehmens eingehe, sagte eine Sprecherin am Samstag in Berlin.

Das Angebot sei geeignet, den Tarifkonflikt zu beruhigen und weiterzukommen. Die Bahn habe keine Informationen über einen neuen bevorstehenden Lokführer-Streik.

"Langer Arbeitskampf"

Die Gewerkschaft hatte am Donnerstag das neue Tarifangebot zurückgewiesen und einen weiteren, langen Arbeitskampf in Aussicht gestellt. Details dazu wurden nicht genannt. Die Gewerkschaft hat in dem Tarifkonflikt bisher sieben Mal den Güter- oder Personenverkehr bestreikt.

Die Bahn hatte angeboten, die Löhne sollten vom 1. Juli an in zwei Stufen um insgesamt 4,7 Prozent steigen. Dazu komme eine Einmalzahlung von insgesamt 1.000 Euro bis zum 30. Juni. Die GDL fordert für die Beschäftigten fünf Prozent mehr Geld und eine Stunde weniger Arbeitszeit pro Woche. Den Knackpunkt in den Tarifverhandlungen sieht die GDL bei der Einstufung der Lokrangierführer im Tarifgefüge der Bahn.

Der Konflikt ist so schwierig, weil die GDL mit der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) um Einfluss im Konzern ringt. Beide wollen zum Teil für dieselben Berufsgruppen verhandeln. Die Bahn will in getrennten Verhandlungen vergleichbare Ergebnisse erzielen.