Mit der Auslieferung des 137. Zuges ist die ICE-4-Flotte der Deutschen Bahn (DB) jetzt komplett. Der pünktlich gelieferte Zug wurde am Dienstag in Berlin auf den Namen „Spree“ getauft. Es ist zugleich der Abschluss des größten Beschaffungsprogramms in der Geschichte der DB. Seit 2016 hat der Hersteller Siemens Mobility 137 Züge in drei unterschiedlichen Varianten ausgeliefert – insgesamt über 1.500 Wagen mit rund 105.000 Sitzplätzen.

Die Hochgeschwindigkeitszüge fahren mit steirischer Technologie: Das Fahrwerk SF 500 kommt aus dem Siemens-Mobility-Standort in Graz. Im Werk in der Eggenberger Straße wurden insgesamt 1500 Triebdrehgestelle für den ICE4 hergestellt, jedes einzelne wiegt neun Tonnen und „gewährleistet an jeder Triebachse ein Drehmoment, das mehr als 15-mal höher ist als jenes von Formel-1 Rennautos“, wie Siemens Mobility betont.

Trotz der neun Tonnen: Durch den Einsatz von Leichtbaukomponenten liegt das Gewicht erheblich unter dem von vergleichbaren Fahrwerken. Das spart in der Produktion Ressourcen und im meist über 30 Jahre laufenden Betrieb eines Zugs signifikante Energiekosten.

Das SF 500 kommt auch bei anderen Zügen wie etwa bei der Niederländischen Staatsbahn, der RENFE und vielen anderen Bahnbetreibern zum Einsatz. Aktuell wird das Fahrwerk von den steirischen Ingenieuren für den Einsatz in der Wüste Ägyptens konzeptuell angepasst. Dort hat Siemens Mobility im Jahr 2022 ein Großprojekt an Land gezogen, das auch die Lieferung von Hochgeschwindigkeitszügen beinhaltet. 

Die DB indes besitzt insgesamt mehr als 400 ICE-Züge und wird die Flotte weiter ausbauen. 2024 werde sie alle drei Wochen einen weiteren ICE erhalten.