Im Februar 2024 lagen die Verbraucherpreise in Österreich um 4,3 Prozent über dem Niveau von Februar 2023. Im Jänner lag die Inflation bei 4,6 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat Jänner 2024 erhöhte sich das durchschnittliche Preisniveau laut Zahlen der Statistik Austria um 0,7 Prozent.

Damit ist die Teuerung auf dem niedrigsten Wert seit Dezember 2021, aber noch immer doppelt so hoch wie das Stabilitätsziel der Europäischen Zentralbank von 2 Prozent. Der Rückgang von 4,6 Prozent im Jänner auf 4,3 Prozent im Februar sei vor allem darauf zurückzuführen, „dass der Preisdruck bei Lebensmitteln deutlich nachgelassen hat, auch die Preise in Restaurants sind nicht mehr ganz so stark gestiegen wie zuletzt. Die Treibstoffpreise hingegen, die in den Monaten davor im Jahresvergleich merklich gefallen waren, sind nahezu unverändert geblieben“, erläutert Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Hotels, Restaurants teurer

Der Anstieg der Preise für Restaurants und Hotels (durchschnittlich +8,3 Prozent) beeinflusste die Inflationsrate mit 1,09 Prozentpunkten und war damit erneut der wichtigste Treiber der Inflation im Jahresvergleich. Die Teuerung fiel etwas weniger stark aus als im Jänner. Die Preise für Wohnung, Wasser, Energie erhöhten sich durchschnittlich um 4,2 Prozent (Einfluss: +0,85 Prozentpunkte) und damit gleich stark wie im Jänner. Die Mieten (inkl. Neuvermietungen) stiegen um 8,6 Prozent (Einfluss: +0,47 Prozentpunkte), etwas weniger kräftig als im Jänner.

Diese Entwicklungen wurden durch die weniger stark verbilligten Preise für Haushaltsenergie kompensiert (Februar: −3,7 Prozent, Einfluss: −0,16 Prozentpunkte). Insbesondere Heizöl verbilligte sich deutlich weniger kräftig (−1,7 Prozent; Einfluss: −0,01 Prozentpunkte) als im Jänner. Auch die Strompreise, bei denen auch die Strompreisbremse, der Netzkostenzuschuss für GIS-befreite Haushalte sowie der Stromkostenergänzungszuschuss (für Haushalte mit mehr als drei Personen) insgesamt dämpfend wirkten, wiesen ein kleineres Minus auf (Februar: −3,4 Prozent, Einfluss: −0,06 Prozentpunkte).

Die Gaspreise hingegen verteuerten sich weniger stark. Für Freizeit und Kultur wurden die Preise durchschnittlich um 5,0 Prozent angehoben (Einfluss: +0,56 Prozentpunkte), etwas weniger stark als im Jänner.

Preisänderungen gegenüber Jänner

Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verteuerten sich durchschnittlich um 3,7 Prozent (Einfluss: +0,43 Prozentpunkte) und damit merklich weniger als im Jänner. Die Preise für Verkehr stiegen durchschnittlich um 1,2 Prozent.

Hauptpreistreiber im Vergleich zum Vormonat Jänner 2024 waren Treibstoffe (durchschnittlich +3,9 Prozent; Einfluss: +0,17 Prozentpunkte). Als Hauptpreisdämpfer im Vergleich zum Vormonat erwiesen sich billigere Bekleidungsartikel (durchschnittlich −1,5 Prozent; Einfluss: −0,04 Prozentpunkte), hauptsächlich aufgrund fortgesetzter Schlussverkäufe.

Inflation in der EU hat abgenommen

Die Inflation in der EU hat im Februar weiter nachgelassen. Gegenüber dem gleichen Monat vor einem Jahr sind die Preise um 2,8 Prozent gestiegen, teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat am Montag mit. Heuer im Jänner hatte die jährliche Inflationsrate noch 3,1 Prozent erreicht. Die Unterschiede zwischen den EU-Staaten sind groß. Die höchste jährliche Teuerungsrate nach harmonisierter Berechnungsart verzeichnete im Februar laut Eurostat Rumänien mit 7,1 Prozent. Es folgen Kroatien (+4,8 Prozent) und Estland (+4,4 Prozent). An vierter Stelle rangierte Österreich mit 4,2 Prozent.

Betrachtet man nur jene EU-Staaten mit dem Euro als Währung (Euroraum), so legten die Preise hier von Februar 2023 auf Februar 2024 um 2,6 Prozent zu, nach 2,8 Prozent im Vormonat Jänner. 

Reaktionen der Politik

Zufrieden reagiert ÖVP-Finanzminister Magnus Brunner: „Laut Expertinnen und Experten wird sich die Jahresinflation im Vergleich zu 2023 nahezu halbieren. Positiv ist, dass der Preisdruck bei Lebensmitteln nachgelassen hat. Das ist insbesondere für die Haushalte erfreulich.“

Die Teuerung in Österreich sei mit 4,3 Prozent die höchste in Westeuropa und liege gut 60 Prozent über dem Durchschnitt der Eurozone (2,6 Prozent), so SPÖ-Wirtschaftssprecher Christoph Matznetter. Er bekräftigt seine Einschätzung, wonach die Rekordteuerung in Österreich „von der Regierung hausgemacht ist und das Regierungsversagen dokumentiert“. Er warnt davor, dass durch den dauerhaft großen Abstand zur Eurozone der Standort nachhaltig Schaden nimmt.

„Die Österreicher leiden nach wie vor unter einer sehr hohen Teuerungsrate, die weit über dem Durchschnitt der Eurozone liegt. Diese Inflationsentwicklung ist somit kein Grund zum Jubeln, sondern der eindeutige Beweis dafür, dass die Rekordteuerung durch die falsche Politik dieser Bundesregierung hausgemacht ist. ÖVP und Grüne rühren aber keinen Finger, um an dieser Situation etwas zu ändern“, kritisierte der FPÖ-Wirtschaftssprecher Axel Kassegger.