Eine modernisierte Laserschweißanlage für die Automobilbranche in den Südstaaten der USA? Eine Produktionsanlage für Medikamente in China und Südkorea? Ein reparierter überdimensionierter Schaufelradbagger für die Gewinnung von Land bei den Öl-Scheichs in Abu Dhabi? Die Firma „Wildpower“ aus Passail ist überall mit von der Partie.

2005 gründete der Weizer HTL-Absolvent Werner Wild das Einzelunternehmen. 2011 wandelte er es in eine Gesellschaft um. 2020 starteten Werner Wild und sein Kollege Günter Knöbl mit ihrer Firma „Wildpower Engineering“. Beide leiten heute den Betrieb mit insgesamt acht Beschäftigten in Passail und weiteren sechs im slowenischen Radenci.

Automatisierungstechnik

Von diesen beschaulichen Orten aus sind sie mit Partnernfirmen wie MCI (aus Rosental), Zeta (Lieboch), SPIE Dürr (Gleisdorf) und Enages (Niklasdorf) weltweit tätig. Hauptgebiet ist die Automatisierungstechnik.

Begonnen hat alles im exotischen Togo: In dem afrikanischen Land wurden bei einer Bergbaumaschine die Motoren, die Lager und die Elektronik getauscht. Später wurden Schaufelradbagger aus Indonesien und Thailand elektrisch und computertechnisch modernisiert und dann nach Abu Dhabi transportiert. „Allein der Bagger hatte 1200 Tonnen. Es war ein gewaltiger logistischer Aufwand“, erinnert sich Werner Wild. Das Projekt für die „Regierung“ des Emirates ist abgeschlossen.

Diese Silos werden mit neuen Steuerungen bestückt
Diese Silos werden mit neuen Steuerungen bestückt © Thomas Wieser

Wie seit kurzem auch ein Projekt in den USA: Dort wurde eine Laserschweißanlage für die Automobilbranche erweitert und auf den letzten Stand gebracht. Anlagen in der Müllaufbereitung werden ebenso modernisiert wie derzeit etwa zwölf Silos in der Betonindustrie. „Retrofit“ heißt in der Fachsprache dieses Nachrüsten älterer Maschinen.

Ein weiteres Standbein ist seit einigen Jahren die Pharmaindustrie, Aufträge gibt und gab es da auch aus China und Südkorea. Zudem wird in Tunnels die Elektrotechnik und die Programmierung geplant. Da wird eng mit den Verkehrsexperten der Firma SPIE Dürr in Gleisdorf zusammengearbeitet. Auch hier gab es unter anderem einen Auftrag aus Abu Dhabi.

Die Firmenzentrale in Auen bei Passail
Die Firmenzentrale in Auen bei Passail © Thomas Wieser

„Super Jahr“

Die Lage? „Das heurige Jahr schaut super aus, bis zum ersten Quartal 2025 sind wir auf jeden Fall auf der Sonnenseite“, freut sich Werner Wild. Die Auftragsorte bleiben „exotisch“. „Wir bieten gerade unsere Arbeit für einen Kohlebergbau im Kosovo an.“

Dementsprechend wächst der Betrieb. 2017 wurde das neue „Hauptquartier“ in Passail bezogen, im vorigen Jahr musste es erweitert werden. Heute werden unter anderem Mitarbeiter in der SPS-Programmierung und in der Elektro-Planung gesucht. Und, so Werner Wild, der seit bald einem Jahr auch Obmann des Weizer Wirtschaftsbundes ist: „Ab Herbst wollen wir zum ersten Mal Mechatronik-Lehrlinge ausbilden. Wir wollen etwas Nachhaltiges schaffen.“